Nur der Chef hatte kurz Bauchweh

Schmelz · Mehr als 300 kleine Handball-Stars von morgen gingen am Samstag in Schmelz auf Tore-Jagd. Ergebnisse waren beim Mini-Abschluss-Turnier des Handball-Verbandes Saar Nebensache. Bei den 32 Nachwuchsmannschaften stand der Spaß im Vordergrund.

Klar, beim Mini-Handball fallen Tore. Spitze Jubelschreie nach geglückten Würfen gehören ebenfalls dazu. Doch die Treffer werden halt nicht gezählt, denn Ergebnisse sind bei den Handball-Zwergen (noch) Nebensache. In ihren Duellen steht der Spaß im Vordergrund, so wie am Samstag beim Mini-Abschluss-Turnier des Handball-Verbandes Saar (HVS) in Schmelz.

Regen sorgt für unruhige Nacht

Mit strahlenden Mienen und vollem Einsatz jagten auf der Bettinger Rasensportanlage 32 saarländische Mixed-Mannschaften den Bällen hinterher. Mehr als 300 Dreikäsehochs wuselten über die sechs markierten Spielfelder, feuerten Freundinnen und Freunde an oder amüsierten sich abseits der Plätze auf einer riesigen Hüpfburg. So sieht gelungene Nachwuchsarbeit aus.

Die Begeisterung der kleinen Ballzauberer steckte an - und sie kurierte Johannes Birringers nervösen Magen schlagartig. "Das Bauchweh kam um 1 Uhr, als der Regen einsetzte. Die Prognose war aber gut. So haben wir um 6 Uhr entschieden, die Veranstaltung doch draußen durchzuführen", erzählte der HVS-Beauftragte für Mini-Handball von seiner unruhigen Nacht. Die Wahl war goldrichtig, denn so durften die Kinder Handball-Luft im Freien schnuppern. "Wir spielen ja sonst in der Halle. Auf dem Rasen macht es aber richtig viel Spaß", jubelte Lea Lang. Mit neun Jahren zählte die Spielerin vom Ausrichter HC Schmelz schon zu den Großen. Im Vergleich zu den drei oder vier Jahre alten Debütanten ist Lea schon ein alter Hase. "Ich spiele auf allen Positionen und in der kommenden Saison schon in der E-Jugend", verriet sie. Annika Hinsberger war für die HG Saarlouis am Start. "Die Gegner sind stark, aber wir sind gut vorbereitet und ich habe auch schon einige Tore geworfen", erzählte die Siebenjährige stolz und schaute zu ihrem Trainer auf. "Unser Verein ist hier am stärksten vertreten. Den Kindern macht es viel Spaß und alle, die mitmachen, sind Sieger", meinte Trainer-Urgestein Willibald Lay, der mit Kollege Clemens Port ganze acht Saarlouiser Mini-Mannschaften ins Rennen schickte.

Nach ihrem Fototermin mit der Mannschaft und vor dem nächsten Einsatz hatte HG-Spielerin Chiara Hohenstolz in der Schmink-Ecke schon mal Kriegsbemalung aufgelegt. "Es ist richtig toll hier", schwärmte die Achtjährige vom kurzweiligen Rahmenprogramm.

Sprung über magische Marke

Jolie und Lisa genossen bei den Spielen den Heimvorteil. "Wir haben die meisten Fans und bekommen den größten Beifall", erzählten die neun Jahre alten Freundinnen vom HC Schmelz gut gelaunt. Ihr Vereinskollege Johannes Birringer musste am Samstag unparteiisch sein. Doch Ergebnisse interessierten den HVS-Offiziellen ohnehin nicht. Viel wichtiger war das Gemeinschaftserlebnis der Handball-Kinder und der Sprung über eine magische Marke. "Mehr als 300 Minis bei einem Turnier des HVS - das ist gigantisch und ein Teilnehmer-Rekord", resümierte Birringer zufrieden und hatte sein Bauchweh längst vergessen.

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