Nostalgie mit portugisischer Note

Homburg · Ana Sofia Varela, Pedro Souto de Castro und Bernardo Viana haben für etwas gesorgt, wovon Festival-Organisatoren träumen: Sie haben für einen begeisternden Abschluss der Gitarrenland-Konzerte gesorgt.

 Mit einem magischen Konzertabend in der Aula des Mannlich-Gymnasiums fand die fünfte Auflage des Gitarren-Festivals einen würdigen Abschluss. Foto: Bernhard Reichhart

Mit einem magischen Konzertabend in der Aula des Mannlich-Gymnasiums fand die fünfte Auflage des Gitarren-Festivals einen würdigen Abschluss. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Einen magischen Abschluss mit einem unvergesslichen Moment voller Magie sowie einer Mischung aus Nostalgie, sehnsuchtsvollen Erinnerungen an Ereignisse und Gefühle erlebte die fünfte Auflage des Gitarren-Festivals am Freitagabend. Das portugiesische Trio mit Sängerin Ana Sofia Varela, Pedro Souto de Castro (Guitarra Portugesa) und Bernardo Viana (Gitarre) beschloss den Reigen des Gitarrenland-Festivals und sorgte bei den annähernd 150 Zuhörerinnen und Zuhörern in der Aula des Homburger Mannlich-Gymnasiums für Begeisterung. Was die drei Akteure auf der Bühne boten, war einfach herausragend. Die beiden Gitarristen zeigten ein virtuoses Gitarrenspiel vom Feinsten. Und dann die Stimme von Sängerin Ana Sofia Varela, die mit ihrem Gesang einem die Tränen in die Augen treiben konnte.

Mit der Präsentation des Fado gelang es ihnen überzeugend, dem Publikum einen Einblick in die Kultur und das Lebensgefühl Portugals zu vermitteln. Alle drei erwiesen sich als würdige Vertreter der ursprünglich vorgesehenen Raquel Tavares, die im Rahmen ihrer Konzerttournee in Norwegen erkrankte und kurzfristig absagen musste. In einem schnellen Akt sei es gelungen, mit dem nicht nur in der Fado-Szene von Lissabon bekannten professionellen Trio um Sängerin Ana Sofia einen Ersatz zu beschaffen, erklärte Wolfgang Weigel, der künstlerische Leiter des Gitarrenland-Festivals und selbst erfolgreicher Gitarrenvirtuose: "Das Trio hatte schon Auftritte in Berlin und München". Zudem habe Sängerin Ana Sofia schon einmal in einem Film des spanischen Regisseurs Carlos Saura mitgespielt. Den Fado gebe es schon lange, aber er sei "eine sehr merkwürdige Sache", betonte Wolfgang Weigel. Er sei eine Art Soundtrack der vielen Widersprüche Portugals, die sich in der Musik und in der Literatur auffinden ließen, denn nur der Fado füge die Fragmente zusammen und mache ein Ganzes daraus. Die Struktur der Musik sei vorgegeben; es gebe bestimmte Muster, und die Texte würden dazu erfunden, so Weigel. "Es ist eine ganz eigene Welt der Musik", beschrieb er diesen magischen Fago mit dem seltsamen, die Seele berührenden Klang der Guitarra Portugesa: "Der Fado ist das Herz von Portugal, das Leben, die Essenz der Empfindungen". Mit ihrem beeindruckenden Auftritt brachten die beiden Gitarristen und die Sängerin Anna Sofia dem Publikum den Fado, den Blues Portugals, nahe. "Der hat ja richtige Zauberfinger", staunte ein Besucher über die Fingerfertigkeit von Pedro Souto de Castro, der seinem besonderen Instrument, der Guitarra Portugesa, seltsame, die Seele berührende Klänge entlockte.

Mit der fünften Auflage des Festivals mit internationalem Rang zeigte sich Weigel überaus zufrieden: "Alle Konzerte waren ausgebucht", freute er sich. "Das Gitarrenland-Festival wird es auch 2015 geben".

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