Nochmal im alten Jahr mit Spaß quälen

Saarbrücken · Der Silvesterlauf der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal an diesem Sonntag bildet für viele Läuferinnen und Läufer traditionell den Abschluss des Jahres. Fast 1500 Teilnehmer werden dieses Mal wieder erwartet.

Wie so manche große Veranstaltung, hat auch der Bank 1 Saar-Silvesterlauf in Saarbrücken klein angefangen - vor 40 Jahren, kurz nach der Gründung der Leichtathletik-Startgemeinschaft (LSG) Saarbrücken-Sulzbachtal. Aus einer "Schnapsidee" wurde an einem kalten letzten Tag im Jahr 1974 "eine Riesengaudi", sagt Manfred Kölzer, 1. Vorsitzender der LSG. "Es haben so viele mitgemacht, und es hat so viel Spaß gemacht, dass wir gedacht haben, den Lauf doch auch als Volkslauf veranstalten zu können", erinnert er sich.

Von 180 auf 1500 Starter

1977, 1979 und 1980 konnte sich Kölzer selbst in die Siegerliste des Silvesterlaufs eintragen, bis er Anfang der 80er Jahre ins Organisationsteam rückte. Seitdem hat sich der Silvesterlauf in Saarbrücken stetig weiterentwickelt. Heute hat er nur noch wenig mit der vereinsinternen Trainingseinheit gemein, als etwa 180 Läuferinnen und Läufern zusammen durch den Stadtwald liefen. Was aber gleichgeblieben ist, und sich auch in vier Jahrzehnten nicht geändert hat, ist der Spaß am Laufen und die Möglichkeit, alte Bekannte wiederzusehen - und in Erinnerungen zu schwelgen, bevor oder nachdem man sich noch ein letztes Mal im alten Jahr gequält hat.

Ganz so schlimm kann es mit der Quälerei allerdings gar nicht sein. Wieso sonst sollten sich sonst jedes Jahr knapp 1500 Läuferinnen und Läufer auf den Weg durch den Stadtwald machen? Ob über die zehn Kilometer des Hauptlaufs, den Schnupperlauf (4,4 Kilometer), den Schüler (2,2)- oder den Kinderlauf (ein Kilometer). 1500 ist für Kölzer eine magische Zahl. Denn erreicht wurde diese Teilnehmerzahl nie. Vielleicht, weil es gar nicht so wirklich gewollt wird. "Wir stoßen jetzt schon langsam an unsere Grenzen", sagt Kölzer und muss lächeln, "viel mehr dürften es jedenfalls nicht sein."

Doch mit den etwa 850 Voranmeldungen und den erwarteten 600 Nachmeldungen werden auch an diesem Sonntag wohl 1300 bis 1500 Teilnehmer antreten. Hobbyläufer, die zusammen mit den Topathleten aus Kenia, Äthiopien, Frankreich oder den Triathleten vom Olympiastützpunkt aus Saarbrücken laufen wollen. Dass sie diese, mal abgesehen vom Start und Ziel, über die gesamte Strecke wahrscheinlich nicht einmal zu Gesicht bekommen, ist völlig nebensächlich. Jeder läuft schließlich für sich, sein eigenes Tempo. Zumindest die, die dann tatsächlich am Start sind. "Wie in den Jahren zuvor wird wieder viel vom Wetter abhängen", meint Kölzer.

Heiße Getränke und Duschen

Seit die Organisatoren mit dem Start- und Zielbereich an die Leichtathletik- und Mehrzweckhalle an der Hermann-Neuberger Sportschule in Saarbrücken gezogen sind, ist zumindest nach dem Zieleinlauf für heiße Getränke und warme Duschen gesorgt. So rückt das Wetter bei der Entscheidung über eine Teilnahme fast schon in den Hintergrund. "Es hängt auch davon ab, was und wie viel die Leute über die Weihnachtsfeiertage gegessen haben", sagt Kölzer und muss lachen, "ich jedenfalls könnte heute so kurz nach Weihnachten nicht wieder laufen." Diesbezüglich hat sich in den letzten Jahrzehnten dann doch etwas getan.

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