Noch im Heim - bald bei Ihnen?Katzenhaus braucht die Ehrenamtler

Saarbrücken. Ob es nun die Haupt- oder die Ehrenamtlichen im Bertha-Bruch-Tierheim sind: Sie tun, was sie können, um ihren Schützlingen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Aber manchmal ist dieses Heimleben, besonders die Flut an Reizen, doch zu viel für die Bewohner. Zum Beispiel für junge, verschmuste Crazy, die dem Betreuerteam Sorgen macht

 Katzenfan Jochen Wagner präsentiert Crazy. Fotos: Barbara Cornetz

Katzenfan Jochen Wagner präsentiert Crazy. Fotos: Barbara Cornetz

Saarbrücken. Ob es nun die Haupt- oder die Ehrenamtlichen im Bertha-Bruch-Tierheim sind: Sie tun, was sie können, um ihren Schützlingen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Aber manchmal ist dieses Heimleben, besonders die Flut an Reizen, doch zu viel für die Bewohner. Zum Beispiel für junge, verschmuste Crazy, die dem Betreuerteam Sorgen macht. Barbara Best sagt, warum das so ist: "Crazy ist eine etwas nervöse, aber verschmuste junge Katze, der das Tierheimleben viel Stress bereitet. Man erkennt es daran, dass sie mittlerweile anfängt sich das Fell an den Beinen wegzulecken. Ein sicheres Zeichen, dass eine Katze unglücklich ist. Sie braucht unbedingt Freigang, um sich immer wieder richtig austoben zu können. Mit einem freundlichen Kater wäre sie verträglich, zu viele Katzen machen ihr dagegen Angst. Jochen Wagner, der sie auf unserem großen Foto präsentiert, wäre denn auch froh, wenn Crazy bald katzenkundige Menschen fände. Die Europäisch-Kurzhaar-Katze, deren genaues Alter nicht bekannt ist, erfreut sich guter Gesundheit und ist kastriert.

Gesundheitlich gut drauf ist auch Kater Damien, der sich auf unserem Bild von Brigitte Montag das prächtige schwarze Fell bürsten lässt. Das ist für den sechsjährigen Kater nicht selbstverständlich, gilt er doch als wählerisch. Expertin Barbara Best sagt über ihn: "Damien ist kein einfacher Kater. Er mag nicht jeden, wenn er aber jemanden mag, darf der ihn auch streicheln und bürsten. Freigang wäre ein absolutes Muss für ihn. Nach unseren Erfahrungen tut solchen Katzen ein natürliches Leben im Garten, mit Möglichkeiten, sich auszutoben, einfach gut."

Freigang würde auch Melisande, die von Silke Keller präsentierte Katze Nummer drei in unserer heutigen Folge von "Wer will mich?" glücklich machen.

Name: Damien

Alter: sechs Jahre

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: ja

Gesundheit: gut

Besonderheiten: Damien mag nicht jeden.

Ähnlich wählerisch im Umgang mit Menschen zeigt sich Emil, der wie Damien sechs Jahre alt ist. Barbara Best "Emil ist meist freundlich und verschmust, mittlerweile hat er glücklicherweise eine Katzenfreundin. Er mag nicht jeden, mit dem richtigen Menschen wird er aber sicher ruhiger und zufriedener werden. Vielleicht darf er mit seiner neuen Freundin Isaya umziehen?"

Name: Emil

Alter: sechs Jahre

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: Ja

Gesundheit: gut

Besonderheiten: Emil mag nicht jeden.

Folgendes trug Barbara Best über Melisande zusammen. "Sie ist in St. Ingbert in einem Geschäft zugelaufen. Ungekennzeichnet, wie sie war, waren keine Besitzer festzustellen. Sie ist eine ganz liebe, verschmuste, unproblematische Katze, die gut in eine Familie passen würde. In ihrem neuen Zuhause sollte sie Freigang haben. Mit einer freundlichen Zweitkatze versteht sie sich sicher gut."

Name: Melisande

Alter: unbekannt

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: ja

Gesundheit: gut

Besonderheiten: keine besonderen Anforderungen.

Die Betreuer drücken ihren vier Schützlingen die Daumen. Selbst wenn die bei guten Katzenfreunden unterkommen, brauchen jede Menge weiterer Miezen eine neue Bleibe. "Wir haben rund 120 im Tierheim."

Weitere Informationen über die Katzen gibt es täglich von 13 Uhr bis 17 Uhr (außer montags) im Bertha-Bruch-Tierheim unter Telefon (06 81) 5 35 30.

Saarbrücken. Was tun Ehrenamtliche für die Katzen im Heim? Zunächst einmal fängt jeder dort an, wo ihn diese Tiere am meisten brauchen: nämlich bei den Katzen selbst. Die einen stehen schon an der Tür und wollen gestreichelt und gebürstet werden, vielleicht sogar auf einem Schoß ein Nickerchen machen. Die anderen sind nicht ausgelastet und wollen beschäftigt werden. Dafür haben wir diverses Spielzeug in den Zimmern. Wir sind für Spenden natürlich sehr dankbar. Je nachdem, wie wild gespielt wird, hält es nicht lange.

Das Putzen hört nie auf

Dann gibt es die scheuen und ängstlichen Katzen. Entweder hatten sie wenig Kontakt zu Menschen und verstecken sich deshalb vor den fremden Riesen. Oder aber sie haben schlechte Erfahrungen gemacht, sind vielleicht getreten und geschlagen worden. Dann gilt es, den Tieren die Angst zu nehmen, sie langsam an Menschen zu gewöhnen, ihnen zu zeigen, dass nichts Böses von den Zweibeinern kommt.

Nachmittags brauchen wir Hilfe beim Füttern und bei Reinigungsarbeiten. Wer sich dort einbringen möchte, wird nie arbeitslos. Die Personalkosten in einem Tierheim sind immens, Ehrenamtliche Helfer immer gern gesehen. Wer sich in die Vermittlung einbringen will, kann auch dies tun. Erfahrene Vermittler zeigen den Neuen, wie sie herausfinden, welches Tier zu welchen Menschen passt. Es ist der wohl schwierigste Teil der ehrenamtlichen Arbeit mit Katzen. Dafür sind Freundlichkeit und Menschenkenntnis unabdingbar. red

Stichwort

Eine der Attraktionen, die das Heim zugunsten seiner Schützlinge bietet, gibt es am Wochenende zum letzten Mal in diesem Jahr. Am Samstag, und Sonntag, 15. und 16. Dezember, öffnet Monika Heik jeweils von 13 Uhr bis 17 Uhr auf dem Alt-Saarbrücker Heimgelände, Folsterweg 101, ihr Café Bertha. ole

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