Niederländer bestätigen Drogen-Vorwurf

Saarbrücken · Im Drogenprozess gegen Hugo Lacour vor dem Landgericht Saarbrücken haben niederländische Polizisten die Darstellung der Anklage bestätigt. Es ging um die Festnahme des 71-Jährigen mit 6,5 Kilogramm Haschisch an einer holländischen Raststätte.

Bei einer Polizei-Kontrolle durch niederländische Zivilfahnder hatte Lacour nach Angaben der Anklage und der dortigen Polizei ohne Umschweife zugegeben, Rauschgift im Kofferraum zu transportieren.

Die deutsche Polizei sei darüber informiert, so Lacour bei der Festnahme. Er habe sich damit als Spitzel andienen wollen, denn einerseits sei er prinzipiell gegen Drogen, andererseits brauche er Geld, um gegen seine frühere Verurteilung wegen Mordes vorzugehen und eine Wiederaufnahme zu erreichen. Ein saarländischer Polizeibeamter bestätigte als Zeuge eine derartige Kontaktaufnahme.

Einer der niederländischen Zeugen berichtete, Lacour habe erzählt, die Tour am 17. Juli 2013 sei seine zweite Fahrt als Drogenkurier gewesen. Zuvor habe er eine unbekannte Menge Drogen nach Stuttgart geliefert. Lacours Verteidiger bezichtigte einen der niederländischen Polizisten der Lüge, als dieser auf die Frage, was in Holland üblicherweise für eine vergleichbare Tat drohe, ausweichend antwortete.

Lacour hätte längst gestanden, wenn ihm eine Bewährungsstrafe zugesichert worden wäre. Das scheiterte an der Staatsanwaltschaft. Daher schweigt er nun zu dem Vorwurf. Der Prozess wird am 4. August fortgesetzt.

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