Nichts für schwache Nerven

Heusweiler · Bis in den dritten Satz hinein sahen die Volleyballerinnen des TV Holz gegen den VC Villingen wie der klare Verlierer aus. Dann drehte der Gastgeber jedoch auf – und gewann die Drittliga-Partie mit 3:2.

 Michelle Grandinetti (Zweite von links) gehörte im Heimspiel gegen Villingen mit 15 Punkten zu den stärksten Angreiferinnen des TV Holz. Foto: Ruppenthal

Michelle Grandinetti (Zweite von links) gehörte im Heimspiel gegen Villingen mit 15 Punkten zu den stärksten Angreiferinnen des TV Holz. Foto: Ruppenthal

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Die Heimspiele des Volleyball-Drittligisten Prowin Volleys TV Holz sind nichts für schwache Nerven. Nach dem 3:2-Zittersieg vor vier Wochen gegen Schlusslicht FV Tübinger Modell ließ Holz die 150 Zuschauer am Samstag erneut zittern. Die Volleyballerinnen lagen gegen den VC Villingen nach zwei Sätzen 0:2 zurück, im dritten Satz führten die Gäste schon mit 17:14 - eine 0:3-Heimklatsche drohte dem TV Holz. Doch dann berappelte sich das Team von Doris Wandel und gewann mit 3:2 (23:25, 22:25, 25:20, 25:20, 15:9).

"Die ersten beiden Sätze waren nur Chaos, aber dann haben wir uns rein gekämpft", sagte Wandel. Dabei sah es zuerst gar nicht schlecht aus: In einer starken Anfangsphase, in der beide Mannschaften fast keine Fehler machten, führte Holz 20:13, geriet dann aber von der Rolle. Das Team verschlug Angaben, verpatzte Annahmen, spielte Angriffe schlecht aus. Ganz anders Villingen, das mächtig aufdrehte, zum 20:20 ausglich und 25:23 gewann. Auch im zweiten Satz war Villingen klar besser.

"Wir haben den Block gar nicht in den Griff bekommen", haderte Doris Wandel. Ständig lag Holz hinten, glich nur einmal aus (12:12) und verlor den Satz mit 22:25. Auch der dritte Satz schien verloren zu gehen, als der TV Holz dort mit 14:17 hinten lag. Dann aber wendete sich das Blatt. Erstmals schlichen sich technische Fehler bei den Gästen ein. Solche Nachlässigkeiten duldete Holz nicht, glich zum 17:17 aus, zog auf 22:17 davon und gewann den dritten Satz mit 25:20.

Allerdings gaben sich die Gäste noch nicht geschlagen, hielten im vierten Satz bis zum 16:16 mit, ehe Steffi Höwer mit ein paar gewaltigen Angriffsschlägen für klare Verhältnisse sorgte und ihr Team zum 25:20-Satzgewinn verhalf. Und dass die Holzer Frauen Tiebreak können, haben sie in dieser Saison mehrfach bewiesen: In keiner Phase des entscheidenden fünften Satzes wackelte der Tabellenzweite, lag beim Seitenwechsel bereits 8:2 vorne und gewann den Satz mit 15:9.

Beste Spielerinnen bei Holz waren Steffi Höwer, Tina Alles und Michelle Grandinetti, die mit 15 direkt erzielten Punkten hinter Höwer (22 Punkte) erfolgreichste Angreiferin war. "Wir waren am Anfang verkrampft, die Spielfreude kam erst nach und nach", meinte Lisa Riedel, die wegen einer Grippe nicht spielte. Svenja Conrad staunte: "Dass Villingen so ein Abwehrbollwerk aufzieht, hat uns überrascht, die haben ja fast jeden Ball abgewehrt."

Warum hat Holz erneut ein verloren geglaubtes Spiel drehen können? "Wir sind im Kopf sehr stabil, in solch einer Situation pushen wir uns noch mal und sagen, dass wir das noch packen", sagte Conrad. Doris Wandel lobte aber auch den Gegner: "Villingen war wirklich sehr gut, aber wir haben keine Motivationsprobleme. Wir wollen Meister werden." Dass dies noch möglich ist, hat Holz der VSG Mannheim zu verdanken, die 3:2 gegen Tabellenführer SV Sinsheim gewann. Wenn Holz am Samstag beim VC Wiesbaden gewinnt, kommt es am 22. März in Heusweiler gegen Sinsheim zum Endspiel um die Meisterschaft in der 3. Liga.

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