Nicht wissend und unberechtigt

Waldwege Nicht wissendund unberechtigt Zum Artikel „Kein Recht auf saubere Spazierwege im Wald“ (SZ vom 4. Juli) Ein Glück, dass wir eine Obrigkeit haben, die dem dummen Bürger sagt, wo es im saarländischen Wald langgeht.

Da wandere ich doch seit Jahren unbedarft, ruhigen Gemütes und nicht wissend unberechtigt auf zwei Sorten Waldwegen. Nun muss ich gestehen, dass ich mich als Naturliebhaber besonders gerne auch auf den kleinen Wegen, die jetzt wohl zu Unrecht als "Trampelpfade" bezeichnet werden, quer durch den Wald bewege. Zugegeben, ärgerlich, wenn Bürger und Bürgerinnen seit Jahrzehnten auf Pfaden durch die Wälder streifen, von denen heute kein Mensch mehr weiß, wie sie entstanden sind, aber als Zuwege zu Wegen der Kategorie 1 oder 2 oder eben wegen ihrer schönen Lage bei Naturliebhabern besonders beliebt sind. Ich habe da ein Pfädchen vor meinem inneren Auge, das aus unserem Friedhof, entlang an Häusern in das sich anschließende Wäldchen führt. Von dem angrenzenden Wohngebiet führen zwei befestigte Zuwegungen auf "meinen" Trampelpfad. Obwohl die "Holzernte" hier längst abgeschlossen ist, ist dieser kleine Fußweg nach wie vor blockiert. Das Wäldchen selbst, gerne als kleines Erholungsgebiet im Zusammenhang mit dem Friedhof gesehen, gleicht auch heute noch einer Art "Kriegsschauplatz", und dies Monate nach der "Holzernte". Aber letztendlich ist man als Bürger ja froh, dass man in einem Land lebt, in dem uns die "Obrigkeit " ab und zu zur Ordnung ruft. Trotzdem sei der Hinweis erlaubt, dass ich bei meinen Wanderungen im Schwarzwald, Thüringen, in Lothringen und anders wo gelernt habe, dass es auch noch Wälder gibt, in denen einem das Lied in den Sinn kommt: "Wer hat dich du schöner Wald. . ."

Heinz Augenstein, Friedrichsthal

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