Neuheisels neue "Galerie am Staden" gibt saarländischen Künstlern eine Plattform

Saarbrücken · Nur drei Jahre nach seinem Rückzug aus der Galerie Neuheisel hat Gernot Neuheisel eine neue Galerie in seinem Haus am Staden eröffnet. Zu sehen sind Werke der Saarbrücker Künstlerin Julia Keller.

 Gernot Neuheisel (rechts) eröffnete seine neue Galerie am Staden. Auch Schirmherrin Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (Zweite von rechts) war dabei. Foto: Rich Serra

Gernot Neuheisel (rechts) eröffnete seine neue Galerie am Staden. Auch Schirmherrin Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (Zweite von rechts) war dabei. Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra

Der alte Fuchs kann's einfach nicht lassen. "Ja, es hat mir was in den letzten drei Jahren gefehlt," gibt Gernot Neuheisel zu. Es ist der Donnerstag, 14. Januar, eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung seiner neuen Galerie am Staden, die Neuheisel in drei Räumen im Erdgeschoss seines Wohnhauses, einer Jugendstilvilla in der Bismarckstraße, eingerichtet hat. Obwohl es erst um 19 Uhr losgeht, klingelt es schon jetzt pausenlos an der Tür. Die ersten Gäste kommen, sind gespannt auf die neuen Räume und auf die Werke der Saarbrücker Künstlerin Julia Keller.

Drei Jahre war Neuheisel im sogenannten Unruhestand, widmete sich seinen karitativen und sozialen Projekten - und machte mal richtig Urlaub. Knapp dreißig Jahre hatte er zuvor die Galerie Neuheisel in der Saarbrücker Johannisstraße betrieben, der Zwölf-Stunden-Tag war Normalität. Neuheisel überlegte damals, wem er die Galerie einmal übergeben könnte. Da lernte er Benjamin Knur kennen, einen Experten für Graffiti-Kunst und Urban Art. Die beiden wurden sich einig, 2012 übernahm Knur die Galerie, Neuheisel wollte ganz aufhören. "Aber irgendwann fehlte mir die Kunst, und ganz besonders fehlte mir die Kommunikation mit den Künstlern und den Gästen," bekennt Neuheisel. "Niemand redet mehr von Lackenmacher, Schröder, Dahlem, Huschens, Merz…", bedauert er. Aber auch zeitgenössische saarländische Künstlerinnen und Künstler sollen bei ihm ein Zuhause finden - wie derzeit die renommierte Julia Keller.

Neuheisels "Galerie am Staden" wird also eine Miniaturausgabe seiner ehemaligen Galerie in der Johannisstraße werden - mit maximal vier Ausstellungen im Jahr, von denen immer eine einem "Klassiker" gewidmet sein wird, erwachsen aus Neuheisels exzellenten internationalen Kontakten.

Dieses Jahr wird man Werke von Friedensreich Hundertwasser am Staden sehen können. Mit Benjamin Knur hat sich Neuheisel abgesprochen, um unerwünschte Überschneidungen zu vermeiden. Die dürften sich bei den unterschiedlichen Profilen der beiden Galerien ohnehin nicht ergeben.

Großer Bahnhof also am Eröffnungstag. Unter den Gästen sind auch viele Künstler, etwa Willi Hoffmann-Güth, dem ab 28. April die nächste Ausstellung gewidmet ist. Und mittendrin ein sichtlich glücklicher Gernot Neuheisel. "Kunst muss Freude machen," so sein Credo, "und wenn die Gäste sagen, es war toll, es war eine Erbauung, dann bin ich zufrieden."

Galerie am Staden, Bismarckstr. 62, Saarbrücken , Tel. (0681) 9067099; aktuelle Ausstellung "Panta rhei…die Zeit schwimmt dahin" mit Werken von Julia Keller; geöffnet Di, Mi, Fr von 15 - 19 Uhr, Do und Sa von 9 - 13 Uhr.

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