Mehrere hundert Fans bei der Eröffnung Saarbrücken hat neues Skater-Paradies

Saarbrücken  · Die große Anlage im Bürgerpark wurde am Samstag eröffnet. Die Begeisterung unter den ersten Testfahrern ist groß.

 Trotz des durchwachsenen Wetters kamen Hunderte Skater aus Deutschland und dem umliegenden Ausland zur Einweihung.

Trotz des durchwachsenen Wetters kamen Hunderte Skater aus Deutschland und dem umliegenden Ausland zur Einweihung.

Foto: Heiko Lehmann

Sieben Jahre lang kämpften Skater in Saarbrücken für eine neue Anlange. Am Samstag wurde sie im Bürgerpark feierlich eröffnet. „Das ist ein toller Tag für alle Skateboarder in der Umgebung. Wenn ich ehrlich bin, habe ich gar nicht gewusst, dass so viele bei uns Skateboard fahren“, sagte Benedikt Schmidt, der zweite Vorsitzende des Vereins Saar Skateboarding.

Mehrere hundert junge Menschen waren aus Frankreich, Luxemburg, Trier, Düsseldorf oder Münster zum Skateboarden nach Saarbrücken gekommen und verschafften sich einen ersten Eindruck von der Anlage. „Das Teil ist super. Es lässt sich prima fahren. Hier waren Profis am Werk“, sagte Mike Frei aus Düsseldorf.

Das Konzept für die Anlage im Bürgerpark hatte ein Unternehmen erstellt, das sich auf Skate-Anlagen spezialisiert hat. „Die Anlage ist der Hammer. Ich werde sicher oft hier her zum Skaten kommen“, sagte Tony Müller aus Neunkirchen über das neue Skater-Paradies im Südwesten Deutschlands.

Die Anlage wurde so gebaut, dass sie auch problemlos von Anfängern genutzt werden kann. „Wenn man auf einer vergleichbaren Anlage fahren möchte, muss man mehrere hundert Kilometer nach Düsseldorf oder Stuttgart fahren“, sagte Benedikt Schmidt. Der 29-Jährige kann sich noch gut daran erinnern, wie der Verein vor sieben Jahren bei der Stadt nachfragte, ob man für die Skater-Szene einen Anlage in Saarbrücken bauen könne.

„Damals wollte die Stadt 50 000 Euro investieren. Aber das wäre nichts geworden. Wir wollten was Richtiges.“ Doch das „Richtige“ hat auch seinen Preis. Die Gesamtkosten der Skate-Anlage belaufen sich auf 484 000 Euro. 270 000 Euro kommen von Bund und Land, 134 000 Euro von der Stadt. Und 80 000 Euro hat der Verein aus Spenden selbst beigesteuert. Für den Unterhalt der Skate-Anlage ist das städtische Amt für Stadtgrün und Friedhöfe zuständig. „Dass der Bürgerpark ein sozialer Brennpunkt ist, ist kein Geheimnis. Das kann sich nun durch die Skate-Anlage ändern. Zudem hat der Nachwuchs aus der Region endlich einen Platz, wo er richtig trainieren kann. Wir haben viele sehr gute Skater und die können jetzt noch besser werden“, sagte Benedikt Schmidt.

 Eines der großen saarländischen Skate-Talente ist Lea Schäfer aus Homburg. Die 19-Jährige ist im deutschen Olympiakader und kann sich in diesem und im kommenden Jahr für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifizieren.

„Die Anlage ist echt super. Wir haben in Homburg zwar auch eine, aber die ist nur halb so groß. Ich glaube, dass die Anlage der Skater-Szene einen Schub geben wird“, sagt Lea Schäfer, die am Samstag ihr großes Talent aber nicht zeigen konnte. Die 19-Jährige rollte nur gemütlich über die Anlage. Ein Bänderriss im Sprunggelenk, eine der häufigsten Verletzungen überhaupt beim Skateboarden, setzt das Nachwuchstalent derzeit außer Gefecht. Dennoch wollte Lea Schäfer unbedingt auf der neuen Anlage ein paar Meter fahren. „Skaten gibt einem ein ganz besonderes Freiheitsgefühl. Das muss man erlebt haben, sonst versteht man es nicht“, schwärmte sie.

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