Neuer GdP-Chef Porzel sieht Korrekturbedarf bei Polizeireform

Saarbrücken/Püttlingen · . Bei der Neuorganisation der Saar-Polizei, durch die bis 2020 rund 300 Stellen abgebaut werden sollen, gibt es aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an einigen Stellen Korrekturbedarf.

Ralf Porzel (47), neuer GdP-Landeschef, sagte gestern am Rande des Delegiertentages seiner Organisation in der Püttlinger Stadthalle: "Wir müssen bei einigen Entwicklungen gegensteuern." Konkret nannte er etwa die Personalentwicklung bei einigen der so genannten B-Inspektionen. In diesen Dienststellen sollen in den Ruhestand wechselnde Beamte nicht mehr ersetzt werden. Der Personalabbau habe sich hier aber unerwartet stark beschleunigt, so dass Inspektionen früher und häufiger nachts schließen müssten. Porzel wurde von dem Delegiertentag zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Er erhielt 53 von 78 Stimmen (17 Nein und acht Enthaltungen). Hauptkommissar Porzel tritt die Nachfolge von Reinhold Schmitt an, der aus dem aktiven Dienst ausgeschieden ist.

Das Wahlergebnis mit unerwartet vielen Gegenstimmen wird als Stimmungsbarometer der GdP gewertet. Porzel betonte, die Gewerkschaft halte grundsätzlich an dem Kurs fest, die Reform konstruktiv und kritisch zu begleiten. Es gelte zu verhindern, dass sich die Polizei "zur reinen Notruf-Polizei" entwickele. Freiräume für Prävention und die Arbeit als bürgernahe Polizei müssten gesichert werden.

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