Neuer Edeka-Markt in St. Arnual

Saarbrücken. Drei Brüder, drei Edeka-Märkte - Reinhard, Stefan und Christof Lonsdorfer finden, dass das eine sehr gesunde Größe ist. Es gibt Familien in Deutschland, die ein Dutzend solcher Geschäfte betreiben. Aber da fällt es naturgemäß schwer, den Überblick und die Kontrolle über all das zu behalten, was einem wichtig ist

Saarbrücken. Drei Brüder, drei Edeka-Märkte - Reinhard, Stefan und Christof Lonsdorfer finden, dass das eine sehr gesunde Größe ist. Es gibt Familien in Deutschland, die ein Dutzend solcher Geschäfte betreiben. Aber da fällt es naturgemäß schwer, den Überblick und die Kontrolle über all das zu behalten, was einem wichtig ist.Die Lonsdorfers zum Beispiel fahren jeden Tag noch selbst auf den Großmarkt, um Frischware für ihre Geschäfte einzukaufen. Vieles liefert die Edeka-Genossenschaft, aber halt nicht alles.

Dieses Selberkümmern bei Frischeartikeln habe man vom Vater gelernt, versichern die Kinder. Alfons Lonsdorfer, 76, ist heute noch gern gesehener Berater des Nachwuchses und "Testkäufer".

"Nehmen Sie nur die Erdbeere, ein sensibles Produkt, das will ich mir morgens doch selbst ansehen, wenn ich die Möglichkeit habe", erklärt der Senior. Von 1956 bis 2000 war er Inhaber des Edeka-Marktes in der Breite Straße in Malstatt. Mit 250 Quadratmetern war das Geschäft in seinen frühen Tagen für damalige Verhältnisse riesig, und es gab bereits die Möglichkeit der Selbstbedienung (Gottlieb sei der Vorreiter in der Stadt gewesen, sagt Alfons Lonsdorfer). Von 1930 bis 1960 besaßen Alfons' Eltern Hermann und Klara den Edeka-Markt in der Moltkestraße. Bereits 1907 hatte Reinhard Kruchten, Vorfahr mütterlicherseits, in der Breite Straße den ersten Laden eröffnet und 1920 die Edeka Südwest mitgegründet.

Die Familie blieb der genossenschaftlich organisierten Handelsgesellschaft immer treu, weil sie ein verlässlicher Partner sei, aber auch viel unternehmerische Eigenverantwortung erlaube und Freiheiten biete.

So könne man etwa regionale Waren anbieten. Wenn man einen "regiegeführten" Supermarkt, im wahren Wortsinn, von seiner Kette lasse und privat führe, schössen die Umsätze meist hoch, erklärt Reinhard Lonsdorfer den Unterschied.

Die vierte Lonsdorfer-Generation betreibt ihre Edeka-Märkte seit Ende der 90er Jahre. Standorte sind Rilchingen-Hanweiler, die Mainzer Straße in Saarbrücken und die Kossmannstraße in St. Arnual. An allen drei Orten wurde bereits kräftig in Neubauten und Erweiterungen investiert.

Offiziell steht hinter jedem Geschäft ein Name, im Alltag arbeiten aber alle für jeden. Reinhards Frau Ingrid, die auf der Bank gelernt hatte, kümmert sich um Buchführung und Personal. Insgesamt beschäftigt die Familie etwa hundert Mitarbeiter, viele sind seit Jahrzehnten dabei. "Wir zahlen gut, pünktlich und Urlaubs- und Weihnachtsgeld", das Betriebsklima sei vortrefflich, heißt es.

In das neue Gebäude wurden dem Vernehmen nach fünf Millionen Euro investiert. Mit 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche ist es 50 Prozent größer als das alte Geschäft, die Zahl der Parkplätze wurde auf 100 fast verdoppelt.

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