Neue Pläne für Alte Feuerwache

Saarbrücken. Für die Nutzung der ehemaligen Kommandantur am Landwehrplatz - besser bekannt als "Feuerdrache" - gibt es neue Pläne. Im Kulturausschuss wurde am Donnerstag erstmals ein Entwurf diskutiert, der einen Verbleib des Gebäudes in städtischem Eigentum vorsieht. Bisher hatte die Stadt beabsichtigt, das Haus zur Rechten der Alten Feuerwache zu verkaufen

 Die ehemalige Kommandantur, rechts neben der Alten Feuerwache, ist im Volksmund besser als "Feuerdrache" bekannt. Für das Gebäude gibt es jetzt neue Pläne. Foto: Becker&Bredel

Die ehemalige Kommandantur, rechts neben der Alten Feuerwache, ist im Volksmund besser als "Feuerdrache" bekannt. Für das Gebäude gibt es jetzt neue Pläne. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Für die Nutzung der ehemaligen Kommandantur am Landwehrplatz - besser bekannt als "Feuerdrache" - gibt es neue Pläne. Im Kulturausschuss wurde am Donnerstag erstmals ein Entwurf diskutiert, der einen Verbleib des Gebäudes in städtischem Eigentum vorsieht. Bisher hatte die Stadt beabsichtigt, das Haus zur Rechten der Alten Feuerwache zu verkaufen.

Wie Ulrike Bandel-Dieudonné, Werkleiterin des Gebäudemanagements der Landeshauptstadt Saarbrücken (GMS), in der aktuellen Verwaltungsvorlage schreibt, scheiterte ein bereits beschlossener Verkauf an einen Privatinvestor "in letzter Minute". Wie sich nun abzeichnet, könnte das ein Glücksfall gewesen sein.

Denn plötzlich tun sich ganz neue Zukunftsperspektiven für den imposanten Altbau am neu gestalteten Landwehrplatz auf.

"Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer hat Gespräche mit dem Staatstheater geführt. Dabei stellte sich heraus, dass das Staatstheater Interesse hätte, das erste und zweite Obergeschoss zu nutzen", sagt Kulturdezernent Erik Schrader. In den oberen Geschossen sollten Theaterwohnungen als Gastwohnungen für Künstler eingerichtet werden. "Derzeit mietet das Staatstheater Wohnungen über die ganze Stadt verteilt an", sagt Schrader.

Im Erdgeschoss ist nach Auszug des Stadtarchivs eine Kombination aus Theatergastronomie und Multifunktionsraum mit Kleinkunstbühne vorgesehen. Die Kosten für Umbau und Sanierung liegen nach Schätzung der GMS bei rund 680000 Euro. Die für die oberen Geschosse fälligen 230000 Euro sollen von der GMS getragen und durch die Mietzahlungen für die Theaterwohnungen refinanziert werden. Die für die Umgestaltung des Erdgeschosses nötigen 450000 Euro sollen - so der Vorschlag von GMS - "unmittelbar vom Haushalt als Zuschuss geleistet werden, so dass sich keine weitere Mehrbelastung des Haushaltes durch Mieten ergibt".

Hintergrund

Im September 2007 hatte Kulturdezernent Erik Schrader mit seinem Vorschlag Aufsehen erregt, die Stadt Saarbrücken solle das Nachbargebäude rechts der Alten Feuerwache nicht verkaufen, sondern dem Land schenken, damit dieses dort Raum für ein Kultur-Zentrum schaffe. Im November 2003 hatte der Stadtrat beschlossen, den links-alternativen Gruppen, die das Gebäude genutzt hatten, zu Ende 2004 zu kündigen. Die Gruppen protestierten und zogen erst deutlich später aus. Seit 2005 steht das im Volksmund als "Feuerdrache" bekannte Gebäude weitgehend leer. Am kommenden Mittwoch wird der Bauausschuss über die Zukunft des Hauses beraten. Eine Entscheidung soll in der Stadtratssitzung am 30. September fallen. rae

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