Neue Heimat für HTW-Architekten

Eigentlich wollte die HTW ihre Architektur-Studenten im neuen Hochhaus in Saarbrücken unterbringen. Doch das darf wegen Brandschutzmängeln nicht bezogen werden. So muss die Fachrichtung nun nach Göttelborn umziehen.

 Die Fachrichtung Architektur der HTW soll in Gebäuden der einstigen Grube Göttelborn untergebracht werden. Foto: Becker&Bredel

Die Fachrichtung Architektur der HTW soll in Gebäuden der einstigen Grube Göttelborn untergebracht werden. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Die Dauerdiskussion über die von Raumnöten geplagte Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) ist - zumindest vorläufig - beendet. Seit gestern hat die mit 6000 Studenten völlig überbelegte Saarbrücker Hochschule, deren seit zwei Jahren fertiggestelltes Hochhaus in Alt-Saarbrücken wegen Brandschutzmängeln nicht bezogen werden darf, Sicherheit, wo sie ihre Architektur-Studenten bis Ende des Jahrzehnts unterbringen kann. Die 260 Studenten zählende Fachrichtung wird zum Sommersemester 2016 vom Standort Rotenbühl in die HTW-Dependance Göttelborn verlegt, beschloss gestern der Ministerrat. Die Landesregierung übernimmt für die auf fünf Jahre befristete Auslagerung Mietkosten von knapp 1,4 Millionen Euro. Das sei für die Hochschule eine gute Interimslösung, so Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ). Auch HTW-Rektor Wolrad Rommel ist zufrieden. Das akute Raumproblem der HTW sei dadurch gelöst.

Unter Architektur-Studenten hatte der sich abzeichnende Umzug in den vergangenen Wochen freilich eher Frust ausgelöst. Kernpunkt ihrer Kritik waren die schlechten Nahverkehrsverbindungen. Dem wolle die Landesregierung nun Rechnung tragen, heißt es in einer Pressemitteilung zum Ministerratsbeschluss. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln werde der Campus Göttelborn an Wochentagen mindestens halbstündlich erreichbar sein. Darüber hinaus werde es zu später Stunde und an Wochenenden Anruf-Sammeltaxis geben. Rektor Wolrad Rommel geht davon aus, dass die HTW-Dependance in Göttelborn damit bis 23 Uhr mit der Stadt verbunden bleibt. "Ich bin zufrieden." Die Fachrichtung Architektur verbessere ihre Situation durch den Umzug nach Göttelborn deutlich. Sie habe dort wesentlich mehr Platz, was es endlich ermögliche, auch größere Workshops auszurichten.

Der Umzug der Architekten nach Göttelborn soll Raum schaffen für die Erweiterung der Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften und -ingenieurwesen am Rotenbühl in Saarbrücken. Dort wird dann auch der bisher in Göttelborn untergebrachte Studiengang Aviation Business landen.

Der Standort Rastpfuhl in Saarbrücken bleibt schließlich in den kommenden beiden Jahren - und möglicherweise auch darüber hinaus - den Sozialwissenschaften erhalten. Die beiden Studiengänge Frühkindliche Pädagogik und Soziale Arbeit hätten eigentlich nach Fertigstellung des HTW-Hochhauses direkt nach Alt-Saarbrücken umziehen sollen.

Wo die HTW-Architekten nach ihrer Zeit in Göttelborn schließlich ein endgültiges Domizil finden werden, ist noch nicht geklärt. Der Ministerratsbeschluss spricht ganz allgemein von einem Umzug an den Campus Alt-Saarbrücken. Werden die Architekten aber auch, wie ursprünglich einmal geplant, ins HTW-Hochhaus einziehen können? Auf diese Frage gibt es bisher weder von der Landesregierung noch von der HTW eine Antwort.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie HTW Saar ist über vier Standorte im Regionalverband Saarbrücken verteilt. Nach dem Umzug der Fachrichtung Architektur nach Göttelborn ist der Saarbrücker Campus Rotenbühl den Wirtschaftswissenschaften und dem Studiengang Aviation Business vorbehalten. Der Standort Rastpfuhl bleibt Schwerpunkt der Sozialwissenschaften . In Alt-Saarbrücken sind sämtliche ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge der Hochschule zu Hause. byl

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