Neue Doku über Robert Schuman: Heute Abend im Filmhaus

Saarbrücken · Wie sähe Europa heute aus, hätte es ihn nicht gegeben? Und wie wäre es um die deutsch-französische Freundschaft bestellt? Robert Schuman (1886-1963), der deutsch-französische Staatsmann, ist einer der Gründerväter Europas.

Anlässlich seines 50. Todestages entstand im Auftrag des Generalrates des Départements Moselle eine einstündige Dokumentation, die heute Abend in Saarbrücken zu sehen ist: "Robert Schuman - L'europe en heritage".

Regisseur Patrick Basso verbindet Spielszenen, Interviews, historische Bilder und alte Wochenschauen zu einem spannenden, manchmal auch sehr weihevollen Porträt. 1940 setzt der Film mit einer Spielszene ein, kurz vor der Verhaftung Schumans durch die Gestapo , die ihn in Einzelhaft zu brechen versuchte - er war Abgeordneter der Nationalversammlung und weigerte sich, zu kollaborieren.

Dann geht der Film zurück ins Geburtsjahr Schumans, schildert einen dramatischen Lebenslauf und beschreibt einen großen Idealisten, dessen Wunsch zur Versöhnung nach dem Krieg von vielen nicht geteilt wurde. "Einsamkeit wurde ihm zur Bestimmung", heißt es im Film, der mit Schumans Begräbnis endet, bei dem sich noch einmal zeigte, wie sein fortschrittlicher Glaube an ein geeintes Europa ihn zeitweise isoliert hatte. Charles de Gaulle blieb Schumans Beerdigung fern; ebenso wie Konrad Adenauer, "auf Druck des Élysée-Palastes", wie es im Film heißt, der eine spannende Geschichtsstunde bietet - gut, dass er auch an Schulen gezeigt wird.

Heute um 18 Uhr im Filmhaus (Sb). Europaminister Stephan Toscani eröffnet die Veranstaltung der Europa Union Saar. Der Film läuft im französischen Original mit deutschen Untertiteln.

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