Wer künftig das Amt mit etwa 380 Mitarbeitern leitet, soll heute offiziell mitgeteilt werden.

Erste Ergebnisse einer noch von Lander eingesetzten internen Sonderkommission will das Finanzministerium in den nächsten Tagen vorlegen. Sie nimmt sämtliche Verträge, an denen der seit fast drei Wochen inhaftierte Sachbearbeiter beteiligt war, unter die Lupe. Aufgabe der internen Ermittler ist es auch, alle Abläufe von der Auftragsvergabe bis zur Zahlung in dem betroffenen Sachgebiet zu prüfen.

Derweil hat die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts nach Angaben eines Sprechers entschieden, dass der 53 Jahre alte Sachbearbeiter , der bereits wegen Bestechlichkeit in 64 besonders schweren Fällen angeklagt ist, weiter in Haft bleibt. Dies ist das Resultat einer von Verteidiger Joachim Giring beantragten Haftprüfung. Die Richter gehen weiter von Verdunkelungsgefahr aus, auch weil der Verbleib von angeblich 227 602 Euro Schmiergeld , das der Betriebswirt von einem Unternehmer kassiert haben soll, weiter unklar ist. Giring bezeichnet derweil den Abschluss der Ermittlungen durch Anklageerhebung schon wenige Tage nach Bekanntwerden der Tatvorwürfe als "befremdlich". Es gehe auch in Haftsachen nicht in erster Linie um Schnelligkeit oder gar um "den kurzen Prozess, sondern um die Wahrheit".

Nach SZ-Informationen wurde jetzt gegen den Mann eine zweite Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben.