Beim Hausarzt haben Kranke am Wochenende in der Regel kein Glück - denn die Praxen sind natürlich meist geschlossen. Andererseits haben die Mediziner einen gesetzlichen Versorgungsauftrag, müssen einen Notdienst aufrechterhalten. Das können sie selbst im Wechsel organisieren - wie es früher die Regel war - oder über eine zentrale Bereitschaftsdienstpraxis, wie sie im Saarland langsam Standard werden. Saarbrücken hat zwei solcher Praxen. Eine hat am Samstag ganz neu aufgemacht: auf dem Saarbrücker Winterberg. Dort machten die Kassenärzte Dr. Ulli Schweig und Stefan Ballas den ersten Dienst.

Und bis zum Mittag hatten sie bereits 30 Patienten behandelt. "Die meisten kamen wegen grippaler Beschwerden oder Magen- und Darmbeschwerden. Diese Krankheiten machen in der feuchten Jahreszeit geradezu die Runde", so Ballas.

Die Bereitschaftspraxis war bis zum letzten Wochenende noch am Evangelischen Krankenhaus (EVK) angesiedelt. Diese wurde nun zum Winterberg verlagert. Die zweite Saarbrücker Bereitschaftspraxis in der Caritasklinik für die westlichen Stadtteile besteht weiter.

Auf dem Winterberg haben die Kassenärzte , anders als im EVK, eigene Praxis- und Sozialräume. Im EVK teilten sich die Kassenärzte Räume mit der chirurgischen Ambulanz. "Wir haben hier in die Zukunft investiert", sagt Dr. Joachim Meiser vom Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Notfalldienstpraxis sei an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen besetzt, aber auch an Brückentagen, wenn zwischen freien Tagen ein einzelner Werktag liege. Meiser: "Die Ärzteknappheit kann eine Ausdehnung der Öffnungszeiten bringen, was aber noch nicht geplant ist."

Obmann der 380 im Bereich der Notfallpraxis niedergelassenen Mediziner ist Dr. Ulli Schweig. Er koordiniert die Dienste. 60 bis 100 Patienten kommen pro Tag, wer ernster erkrankt ist, wird gegenüber zur Notaufnahme der Klinik überwiesen. "Andererseits schickt die Klinik Patienten zur Bereitschaftspraxis, die die Versorgung eines Krankenhauses nicht brauchen", sagt der ärztliche Direktor des Winterbergs, Dr. Christian Braun. Beide Einrichtungen würden sich ergänzen und entlasten.

Wer nicht zur Praxis kommen kann, erhält einen Hausbesuch. Den Fahrdienst dazu bietet das Deutsche Rote Kreuz. Ein Sanitäter steht rund um die Uhr bereit, um mit einem der Ärzte aufzubrechen. "In der neuen Praxis stecken keine öffentlichen Mittel", ergänzt Meiser. Sie sei über eine Umlage aus Mitteln der Ärzteschaft finanziert. Eine fünfstellige Summe habe man ausgegeben.

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Zwei Bereitschaftsdienstpraxen gibt es in Saarbrücken . Am Klinikum auf dem Winterberg erreicht man die Ärzte unter der Telefonnummer (06 81) 97 04 25 80, in der Caritasklinik unter Tel. (06 81) 4 06 12 34. Außerhalb der Sprechzeiten kann man außerdem die Nummer 116 117 wählen. Die beiden Bereitschaftspraxen öffnen jeweils samstags, 8 Uhr, bis montags, 8 Uhr, und feiertags von 8 Uhr bis zum nächsten Morgen, 8 Uhr. Patienten sollen an die Versichertenkarte denken. bub