Nebelnacht nervt Feuerwerksfans

Saarbrücken · Nur die Frühstarter hatten in der letzten Nacht des Jahres richtig Freude an ihren Raketen. Je näher die Zeiger Richtung Mitternacht rückten, desto dichter zog sich der Nebel zusammen. Doch es gab für viele noch weit schlimmere Gründe, diese Nacht in schlechter Erinnerung zu behalten.

 Nur die Ungeduldigen, wie hier am Saarcenter, bekamen überhaupt ein wenig von ihrem Raketensortiment mit. Foto: Rolf Ruppenthal

Nur die Ungeduldigen, wie hier am Saarcenter, bekamen überhaupt ein wenig von ihrem Raketensortiment mit. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Die Silvester-Nacht sorgte für Hochbetrieb in Saarbrücken als größter Partyzone der Region. Viele Menschen aus dem gesamten Saarland machten zum Jahreswechsel die Nacht zum Tag. Den ganzen Abend über herrschte vor allem auf und rund um den St. Johanner Markt ausgelassene Fetenstimmung. Die meisten Altstadtkneipen waren gut besucht. Wegen des Andrangs war nicht nur im Warmen jeder Quadratmeter wertvoll. Einige Lokale hatten vor der letzten Nacht des Jahres sogar Tische und Stühle ins Freie gestellt.

Fetenfans tanzen sich warm

Etliche Flüchtlinge feierten in der Altstadt den Jahreswechsel . "Happy new year" riefen sie bestens gelaunt anderen zu, als sie sich auf dem Markt bei fallenden Temperaturen im großen Kreis warmtanzten.

Großer Andrang herrschte schon früh am Schloss. Denn viele wollten von diesem Tribünenplatz das große Feuerwerk über der Stadt aus nächster Nähe erleben. Aber sie wurden enttäuscht. Herrschte um 22 Uhr noch gute Sicht, so hüllte später dichter Nebel die City ein. Hätten nicht etliche Ungeduldige schon ab 22 Uhr um die Wette geballert, dann wären in dieser Silvesternacht nur wenige der vielen Neujahrsraketen sichtbar gewesen. Entsprechend strapaziert sahen die Bürgersteige und Fahrbahnen am Neujahrsmorgen aus.

Betrunkene brauchen Hilfe

Dauerstress hatten Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr. Der dichte Nebel zwang die Helfer zu noch mehr Vorsicht auf dem Weg zu den Einsatzorten. Dort waren Verletzte nach Stürzen und Verkehrsunfällen ebenso zu verarzten wie etliche Vollrausch-Opfer. Auch Brände blieben nicht aus. So gingen einige Container wegen Feuerwerkskörpern in Flammen auf.

Verkehrsunfälle blieben in der Silvesternacht nicht aus. Ein Betrunkener fuhr am frühen Neujahrsmorgen mit seinem Auto auf den Eingang der Kufa zu. Als der Wagen von einem Begrenzungspfosten abprallte, erfasste er drei Fußgänger. Den stark alkoholisierten Fahrer stellte später die französische Polizei , nachdem er in Spichern einen weiteren Unfall gebaut hatte. Von den drei Fußgängern in Saarbrücken wurde einer lebensgefährlich verletzt, die beiden anderen trugen nach ersten Erkenntnissen der Polizei leichtere Blessuren davon.

Kriminelle sprengen Rollläden

 Von der Alten Brücke ist hier noch ein Feuerwerkskörper deutlich zu sehen. Dagegen bot sich später vom Schloss aus nicht der sonst so berühmte Blick aufs Farbenspiel am Nachthimmel. Foto: Ruppenthal

Von der Alten Brücke ist hier noch ein Feuerwerkskörper deutlich zu sehen. Dagegen bot sich später vom Schloss aus nicht der sonst so berühmte Blick aufs Farbenspiel am Nachthimmel. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal
 Ein Franzose überfuhr an der Kufa drei Männer. In Spichern endete seine Flucht. Foto: B&B

Ein Franzose überfuhr an der Kufa drei Männer. In Spichern endete seine Flucht. Foto: B&B

Foto: B&B

Als gefährliche Sprengsätze missbraucht haben noch nicht ermittelte Kriminelle schon am Mittwochabend Silvesterböller. Jetzt hofft die Polizei , dass Zeugen ihr bei der Fahndung weiterhelfen.

Fest steht den Ermittlern zufolge, dass der oder die Täter an einem Haus in der Fenner Straße von Burbach zwei Kunststoffrollläden an mehreren Stellen aufbohrten. Dann weiteten sie diese Bohrlöcher mit einem Feuerzeug, um Böller in die freigebrannten Öffnungen zu stecken. Die Detonation beschädigte die Rollläden und zerstörte eine Scheibe. Verletzt wurde niemand.

Zeugen melden sich bitte bei der Polizei , Tel. (06 81) 9 71 50.

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