Neapel zu Gast auf dem Schlossplatz

Saarbrücken. Es duftet nach Pasta und Pizza. Rotwein funkelt in den Gläsern. Dicht an dicht hängen Kleider an Ständen. Haushaltswaren stapeln sich auf langen Tischen. Darüber schwebt ein Stimmengewirr. Kunden feilschen mit Händlern. Wenn die Worte fehlen, helfen leidenschaftliche Gesten. Von weitem weht Musik aus Napoli über das Marktgewimmel

Enzo Speranza, Claudia Nikolai sowie Susanne Schlein (von links) planen für das Pfingstwochenende einen neapolitanischen Markt auf dem Saarbrücker Schlossplatz. Foto: Becker&Bredel

Enzo Speranza, Claudia Nikolai sowie Susanne Schlein (von links) planen für das Pfingstwochenende einen neapolitanischen Markt auf dem Saarbrücker Schlossplatz. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Es duftet nach Pasta und Pizza. Rotwein funkelt in den Gläsern. Dicht an dicht hängen Kleider an Ständen. Haushaltswaren stapeln sich auf langen Tischen. Darüber schwebt ein Stimmengewirr. Kunden feilschen mit Händlern. Wenn die Worte fehlen, helfen leidenschaftliche Gesten. Von weitem weht Musik aus Napoli über das Marktgewimmel. All das wird passieren, wenn der Verein "Assocampania" am Pfingstwochenende seine Pläne wahrmachen kann.

Von Samstag, 30. Mai, bis Pfingstmontag, 1. Juni, soll der Schlossplatz mit dem Charme eines neapolitanischen Marktes begeistern - bei freiem Eintritt.

Für den Markt reisen über 100 Italiener ins Saarland. Der neapolitanische Verein möchte die Region Kampanien mit der Hauptstadt Neapel im Ausland bekannt machen.

Der Regionalverband, die Stadt Saarbrücken, das italienische Konsulat im Saarland sowie die italienische Handelskammer für Deutschland unterstützen das Vorhaben.

Es soll ein weiteres Glanzlicht der Saarbrücker Freiluftfest-Saison werden. Bereits innerhalb der nächsten Wochen warten der Gourmetmarkt an der Ludwigskirche sowie das Burbacher Dorfspektakel auf die Saarbrücker.

Im Sommer folgen das Altstadtfest, das Nauwieser-Viertel-Fest, das Saar-Spektakel sowie das Brebacher Fest. Letzteres allerdings nur, wenn es sich vom Juli in den August verlegen lässt (die SZ berichtete).

Den neapolitanischen Markt verdanken die Saarbrücker seiner Beliebtheit bei den Italien-Touristen: "Wenn sie gefragt werden, was sie an Neapel begeistert, nennen sie meistens die einheimischen Märkte", sagt die italienische Konsulin Susanna Schlein. Grund genug für die Region, ihr Aushängeschild im Ausland noch bekannter zu machen und auf diese Weise auch den Tourismus anzukurbeln.

Erste Auslandsstation war 2008 Athen, wo 35 000 Menschen den Markt besuchten. "Diese Zahl streben wir in Saarbrücken auch an", sagt "Assocampania"-Präsident Enzo Speranza. Das Programm: 40 Stände bieten die gesamte Palette des neapolitanischen Handwerks an. Dazu gehören gutes Essen und Trinken, Haushaltswaren, Bekleidung, Lederwaren und Schuhe. Am Samstag, 30. Mai, singt der Neapolitaner Carlo Faiello.

Hauptattraktion wird ein Stand mit original neapolitanischer Pizza und Pasta sein, der seine Köstlichkeiten kostenlos anbietet. "Die neapolitanische Pizza ist ganz anders", verspricht Claudia Nikolai von der italienischen Handelskammer.

Hinter all dem steckt ein großer Aufwand: Alle Stände und die Betreiber kommen direkt aus Neapel. Die Kosten von 250 000 Euro trägt die Region Kampanien. Die Verantwortlichen wollen mit dem Markt in Saarbrücken auch ausländische Gäste locken: "Wir haben Saarbrücken gewählt, weil es im Zentrum der Saar-Lor-Lux-Region liegt", sagt Speranza.

Auf einen Blick

Der internationale Gourmetmarkt am 16. und 17. Mai ist die erste große Freiluftveranstaltung des Jahres. Es folgt am Pfingstwochenende, 30. Mai bis 1. Juni, der neapolitanische Markt und eine Woche später vom 5. bis zum 7. Juni das Burbacher Dorfspektakel. Im Juli geht es weiter mit dem Altstadtfest und einem Kulturprogramm auf drei Bühnen (3. bis 5. Juli). Vier Wochen später steigt mit dem Nauwieser-Viertel-Fest das größte Stadtteilfest im Saarland (31. Juli bis 2. August). Weiter geht es vom 7. bis zum 9. August mit dem Saar-Spektakel. Den Abschluss bildet wahrscheinlich im August das Brebacher Fest. Ob diese Freiluftfete tatsächlich über die Bühne gehen kann, entscheidet sich in den nächsten Tagen. gda

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