. Zum Glück hatte die Redaktion noch einen Restbestand an Luftschlangen vom vergangenen Jahr. So konnte für den Redaktionsbesuch von NKA-Präsident Karl Albert und dem Organisationsleiter Rosenmontagszug, Uwe Wagner, stilecht dekoriert werden. Die Vertreter des Neunkircher Karnevals-Ausschusses nämlich waren ganz ohne Kapp unterwegs. Schließlich ging es im Anschluss noch gleich zur Lagebesprechung bei der Polizei - unter anderem. So ganz ohne Kapp, da waren die Herren dann auch gleich im Thema drin. "Die Fastnacht, die hat ihre zwei Seiten", erklärte Albert. "Eine mit und eine ohne Kapp." Die mit Kapp, das ist die, die an den närrischen Tagen greift, am Rosenmontag vor allem. Und um den ging es beim Besuch vor allem. Die Seite ohne Kapp, das hingegen ist die Seite, die sich mit Organisation, Sicherheitsmaßnahmen und allem, was einen Rosenmontagsumzug erst möglich macht, beschäftigt. "Das ist einfach ein Höhepunkt im Programm der Stadt", weiß Albert. Wagner, der als Organisationsleiter im letzten Jahr noch gemeinsam mit Vorgänger Friedel Wagner alles im Blick und Griff hatte, ist dieses Jahr erstmal alleine verantwortlich. Zu seinen Aufgaben gehört es nicht nur, die Aufstellung der rund 1400 Zugteilnehmer in rund 40 Gruppen möglichst unterhaltsam und ohne Querelen hinzukriegen. Er muss auch dafür Sorge tragen, dass die Sicherheitsbestimmungen - "und das werden immer mehr" - eingehalten werden. Wagner, der im Hauptberuf Lkw fährt, ist organisatorisch nicht unbeleckt. Denn bereits bei seinem Heimatverein, den Daalern, war er lange Jahre für die Organisation zuständig. Deshalb weiß er auch: "Man braucht ein gutes Team." Allerdings: "Hat man Leute aus den Vereinen im Orgateam, fehlen die dort." Und die Vereine sind oft selbst schon knapp genug. Deshalb wünscht Wagner sich gemeinsam mit seinem Präsidenten, dass sich doch viele Menschen finden, die gerne im Orgateam Rosenmontagszug mitwirken möchten. Gute Handwerker wären schön, welche, die helfen, die Wagen aufzubauen. Aber auch organisatorisch begabte Menschen oder einfach Fastnachtsfreunde, die im Sicherheitsbereich tätig werden. Hier ist immer noch der ehemalige Neunkircher Polizeichef Günter Kremer beratend tätig. "Obwohl er in Saarbrücken wohnt." Für Albert gehört er ebenso wie Sponsor Dirk Bäcker ("er stellt uns immer eine Zugmaschine mit Aufleger zur Verfügung") und natürlich Heiner Harry, der "Baron de Bonbons", der auch ganz ohne offizielle Funktion im NKA "so richtig, richtig viel schafft", zu den unverzichtbaren Unterstützern - neben Polizei und Betriebshof. "Denen ich nicht genug danke sagen kann." Gerade Harry helfe an allen Ecken, wenn Not sei. Sein Hauptgebiet aber: das Wurfmaterial. Da man sich für Bonbons kaum noch bückt ("und viel günstiger sind die auch nicht mehr", weiß Wagner), gibt es da vor allem die Sonderkisten mit Schokoriegeln aus einer Schokoladenfabrik in Saarlouis und jede Menge sonstige Leckereien. (Am Samstag wird geladen - die SZ ist dabei.) Die Senatoren der einzelnen Vereine ergänzen das NKA-Angebot. Dessen Wurfmaterial wird an die Vereine des NKA verteilt. "Aber auch, wenn Gruppen mitgehen, die selbst nichts haben, geben wir denen gerne was ab", erläutert Albert. Der Zug wird in diesem Jahr eine Länge von über 800 Metern haben. Neben den vielen Fußgruppen, acht Kapellen, dem Prinzenwagen und den verschiedenen Motivwagen, hat sich in diesem Jahr ein besonderer Leckerbissen angekündigt: Aus dem Glottertal kommen die Glotterpiraten mit einem 20 Meter langen Schiff auf Rädern. Das Schiff wird nach dem Umzug auf dem Mantes-la-Ville-Platz zu besichtigen sein. Der Mast ist auf sieben Meter ausziehbar. "Das ist auch was, das muss im Vorfeld genau geklärt sein, wo das geht." Es ist eine weitere Aufgabe Wagners, den Umzugsweg genau zu testen. Mindestens 100 Helfer (ohne die Polizei) sorgen ab 14.11 Uhr für einen reibungslosen Ablauf. Drei Kapellen (Rathaus, Marienkirche, Stummdenkmal) machen Stimmung am Rande. Und ein Tipp der Organisatoren: der beste Sammelplatz für Wurfmaterial ist in der Lutherstraße.

Lust aufs Orgateam?: Tel. (01 77) 4 77 94 73 oder E-Mail: organisation@nka-

neunkirchen.de.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer Rosenmontagszug startet um 14.11 Uhr in der Hermannstraße und schlängelt sich bis zur Lindenallee. Dort bleibt auch der Prinzenwagen stehen und lässt die närrischen Gruppen vorbeidefilieren. Ab 13 Uhr wird die Hermannstraße wegen der Aufstellung der Zugteilnehmer gesperrt. Die Zufahrt erfolgt über die Spieser Höhe. Anwohner werden gebeten, ihre Fahrzeuge abseits der Zugstrecke abzustellen. Unmittelbar im Anschluss an den Zug wird die Strecke gereinigt. Erst dann ist sie wieder komplett freigegeben. Durchfahrverbote, so die Stadtverwaltung, sind unbedingt zu beachten, damit Personen- und Sachschäden durch hoch geschleuderten Abfall vermieden werden. Umleitungen sind ausgeschildert. red