Nach einem Jahr Bauzeit kommt die neue Brücke

Saarbrücken · Eigentlich sollten Fußgänger und Radfahrer schon längst wieder bequem von der Luisenbrücke an die Congresshalle kommen. Die neue Brücke, die den Ende August 2014 abgerissenen Steg ersetzen soll, ließ aber auf sich warten – „wegen Baumängeln“, sagt die Stadtverwaltung.

 Bereits seit Monaten steht das Brückengestell zwischen Luisenbrücke und Congresshalle. Foto: Becker&Bredel

Bereits seit Monaten steht das Brückengestell zwischen Luisenbrücke und Congresshalle. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Am 26. August kam der Abrissbagger. Der marode Steg, der Congresshalle und Luisenbrücke verband, war schnell abgerissen. Dann kam lange nichts. Das überwiegend von der Europäischen Union finanzierte 900 000-Euro-Projekt wurde zur Dauerbaustelle. Die Straße wurde erneuert, ein breite Treppe zur Saar wurde angelegt und ein Stahlgestell wurde aufgestellt. Es soll als Träger für die neue Aluminiumbrücke dienen. Doch die kam nicht und kam nicht.

Vor zwei Monaten versicherte Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer: "Wir werden die Brücke kriegen. Im August wird sie stehen." Es wird knapp, aber die Chefin des Baudezernats hält ihr Versprechen. Die Brücke wird in der Nacht zum Freitag, 28. August, mit einem Schwertransporter über die Autobahn aus Richtung Baden-Württemberg kommen. Zwischen ein Uhr nachts und sechs Uhr am Morgen werde die Brücke aufgebaut, teilte Stadtpressesprecher Thomas Blug gestern auf Anfrage mit.

Die Zufahrt zum Willi-Graf-Ufer unterhalb des Mercure-Hotels wird deswegen bereits am Donnerstag, 27. August, um 21 Uhr gesperrt. Voraussichtlich um 12 Uhr am Freitag werde die Sperrung wieder aufgehoben.

Dass ein Jahr verstreichen musste, bevor der alte Steg ersetzt wird, habe mit "Baumängeln" an der Brücke zu tun, sagt Blug. Die haben Mitarbeiter des Baudezernats festgestellt, als sie in Baden-Württemberg waren, um die Brücke abzunehmen. Es habe "statische Probleme" gegeben und "Schrauben, die keine Zulassung hatten", hatte Wandel-Hoefer bereits Mitte Juni erklärt. Außerdem sei "die Beschichtung zu dick aufgetragen" gewesen. Das führe dazu, dass sie nicht richtig aushärtet. Die Bedenken der Fachleute aus dem Baudezernat seien von Experten der Universität Karlsruhe und von Spezialisten der Deutschen Bahn, die sich mit Brücken auskennen, bestätigt worden, sagte Wandel-Hoefer. Nun sehe die Brücke "nicht nur tipptopp aus, die ist auch tipptopp", versichert die Dezernentin. Und wenn doch nicht: Es gebe eine Bürgschaft der Firma, die mögliche Schäden absichert.

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