Musikalische Erinnerungen an früher

Kleinblittersdorf · Nachdem Blanche Strauch jahrelang ihren schwerkranken Mann pflegte und dabei auch Musik eine große Rolle spielte, wollte sie etwas weitergeben. Deshalb kommt die 86-Jährige regelmäßig ins Seniorenheim in Kleinblittersdorf.

 Dorothee Greib. Foto: cts

Dorothee Greib. Foto: cts

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Das ist gelebte Völkerverständigung. Zwei Schwestern aus Lothringen, Dorothee Greib und Blanche Strauch, kommen seit mittlerweile zehn Jahren ins Caritas Seniorenzentrum St. Barbarahöhe, um die Bewohner mit ihrer Musik zu verzaubern. Strauch spielt auf dem Akkordeon, Greib begleitet sie auf dem Keyboard. Strauch hatte selbst erfahren, welche Rolle Musik n der Pflege spielen kann und wollte auch die Bewohner im Seniorenzentrum daran teilhaben lassen.

Dorothee Greib (71), früher Bäuerin, arbeitete auf ihrem Hof und den Feldern und züchtete viele Jahre lang Kälber. Ihre Schwester Blanche Strauch, bereits im stolzen Alter von 86 Jahren, unterhielt lange ein Lebensmittelgeschäft. Über einen Zeitraum von acht Jahren pflegte sie ihren Ehemann liebevoll, der wegen einer Lähmung im Rollstuhl saß. Gerade die Musik hat Strauch und ihrem Ehemann in der oft schwierigen Zeit der Betreuung und Begleitung ein Stück Alltag ermöglicht.

"So kam sie auf die Idee - nach dem Tod ihres Mannes - mit ihrem Akkordeon in unsere Einrichtung zu kommen, um dort ihre positiven Erfahrungen im Umgang mit der Musik, deren therapeutische, wohltuende Wirkung auf Körper und Geist ja schon lange bekannt ist, an unsere Bewohner weiterzugeben", erzählt Leiterin Judith Köhler. Zunächst begleitete Greib ihre Schwester nur zu deren Auftritten, unterstützte diese aber bald schon auch musikalisch tatkräftig mit dem Keyboard.

Beide Frauen verfügen über ein breit gefächertes musikalisches Repertoire, das modernere Stücke mit altbekannten Liedern kombiniert, deren vertraute Klänge Erinnerungen bei den Bewohnern wecken und somit ein Abtauchen in eine zum Teil lange zurückliegende Vergangenheit mit all ihren Höhen und Tiefen ermöglichen. Auch hier sorgt die Musik für ein Stück Alltag, so wie früher, als Strauch ihrem kranken Ehemann vorspielte. Und die Bewohner sind begeistert. Leonhard Post, früher auch Hardy genannt, schwärmt von der Musik der beiden Frauen aus Frankreich: "Mit der Musik werde ich in die Jugendzeit zurückversetzt." Deshalb hoffen die Bewohner und Judith Köhler, dass die beiden noch möglichst lange musizieren.

Weitere Informationen: Caritas Seniorenzentrum St. Barbarahöhe Auersmacher Tel. (0 68 05) 3 90

st-barbarahoehe.de

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