Musik auf dem höchsten Niveau

Saarbrücken · Manchmal beschert das Internet schöne Überraschungen. Wir haben über die Suchmaschine Google nach Menschen gesucht, die in Saarbrücken geboren und in aller Welt künstlerisch aktiv sind. Und haben Erstaunliches gefunden. In loser Folge stellen wir nun interessante Menschen vor, die einst in Saarbrücken zuhause waren. Heute: die Violinistin Nadine Contini.

 Die Saarbrückerin Nadine Contini ist Stimmführerin der 2. Violinen des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Foto: Christiane Trabert

Die Saarbrückerin Nadine Contini ist Stimmführerin der 2. Violinen des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Foto: Christiane Trabert

Foto: Christiane Trabert

Nadine Contini war gerade mal fünf Jahre alt, als sie den ersten Kontakt mit der Welt der Musik hatte. "Ich war noch im Kindergarten. Da wurden bei einem Fest verschiedene Instrumente vorgestellt. Und ich weiß noch, dass ich zu meiner Mutter sagte, ich möchte auch Geige spielen", erinnert sich Nadine Contini, die 1979 in Saarbrücken geboren wurde. So beginnt die heutige Stimmführerin der 2. Violinen des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel.

Christa Schmitt-Rink, die im Kindergarten die Instrumente vorstellte, wurde die erste Lehrerin. Mit der "Suzuki-Methode", bei der Kinder nach dem Gehör ihr Instrument erlernen, machte Nadine Contini ihre ersten Erfahrungen. Und sie blieb bei der Musik und bei ihrem Instrument, der Geige . Denn die Klangvielfalt des Instrumentes fasziniert sie bis heute. "Es gibt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, sich mit der Geige auszudrücken, darüber hinaus ist es ein sehr persönliches Instrument", schwärmt sie. Nach weiteren zwei Jahren Unterricht bei Professorin Ulrieke Dierick wurde Nadine Contini im Jahr 1996 in der Pflüger-Stiftung Freiburg zur Förderung hochbegabter junger Geiger aufgenommen, wo sie von Professor Wolfgang Marschner ausgebildet wurde. "Ich war erst 16 Jahre alt, habe noch zuhause, in Püttlingen, gelebt", erinnert sie sich. Erst nach ihrem Fachabitur im Jahr 1998 zog sie nach Freiburg. "Ich wollte den Unterricht bei Professor Wolfgang Marschner intensivieren, die Zeit nutzen, bevor ich studiere. Denn ich war von ihm sehr begeistert".

Dass für Nadine Contini nie ein anderes Studium als das der Musik in Frage kam, liegt auf der Hand. Denn mittlerweile hatte sie mehrere Wettbewerbe und Preise gewonnen, wurde mit einem 1. Bundespreis "Jugend musiziert" ausgezeichnet und war auch Preisträgerin beim Internationalen Max Reger Wettbewerb. Das Studium nimmt Nadine Contini im Jahr 2000 in Berlin auf. "Ich habe bei Professorin Antje Weithaas studiert. Bei Musikern ist der Professor sehr wichtig, denn jeder unterrichtet anders, individuell. Das muss passen, man muss sich finden", erklärt sie. Im Jahr 2008 schließt sie ihr Studium mit dem Konzertexamen ab. Da spielt sie allerdings schon drei Jahre bei ihrem heutigen Arbeitgeber, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin , zuerst als stellvertretende, dann als Stimmführerin der 2. Geige , sitzt dort in erster Position. Bis heute ist sie dem Orchester treu geblieben, lebt in der Umgebung von Berlin, unternimmt aber jede Menge Konzertreisen , Gastspiele und Tourneen. So spielte sie bereits in Ägypten, Italien, Frankreich und ist auch in Südamerika, China oder Japan aufgetreten. Sieht man dann viel von der Welt? "Eigentlich nicht. Man ist ja doch sehr konzentriert auf das nächste Konzert und probt viel", relativiert die professionelle Musikerin die Konzertreisen . Daneben hat Nadine Contini aber auch feste Termine im Jahr. "Ich spiele seit einiger Zeit bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth. Es ist inspirierend und beglückend, diese wunderbare Musik dort mit Gleichgesinnten auf höchstem Niveau zu spielen", freut sie sich.

Und eine weitere Reise im Jahr führt sie ins Saarland. "Mindestens einmal im Jahr bin ich zuhause bei meiner Familie, in Püttlingen. Und zwar jetzt bald, an Weihnachten", erzählt sie lachend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort