Musik als gemeinsame Sprache

Saarbrücken/Merzig · Seit vielen Jahren pflegt die Musikschule im Landkreis Merzig-Wadern, unter der Leitung von Dieter Boden, lebendige Partnerschaften mit ausländischen Musikschulen und fördert durch regelmäßige Treffen den aktiven Austausch. Entstanden sind daraus im Jahr 2010 offizielle Partnerschaften mit den Kunst- und Musikschulen aus Zamerk, Tschechien, Marx, Russland und Echternach, Luxemburg.

 Das Projektensemble mit Schülern aller Partnerschulen zeigte beim Empfang, dass die Musik Menschen wunderbar verbinden kann.

Das Projektensemble mit Schülern aller Partnerschulen zeigte beim Empfang, dass die Musik Menschen wunderbar verbinden kann.

 Dieter Boden überreichte Vladimir Pyatin (Mitte) und Robert Otepka (rechts) die Ehrenmedaille der Musikschule zur Erinnerung an den Empfang in Merzig. Fotos: Sylvie Rauch

Dieter Boden überreichte Vladimir Pyatin (Mitte) und Robert Otepka (rechts) die Ehrenmedaille der Musikschule zur Erinnerung an den Empfang in Merzig. Fotos: Sylvie Rauch

Vier Tage waren jetzt junge Musikschüler der Partnerschulen auf Einladung der Kreismusikschule im Landkreis Merzig-Wadern zu Gast, um im Rahmen des Projekts "Kultur ohne Grenzen - Musikschulen begegnen sich" gemeinsam mit hiesigen Musikschülern zu proben und in verschiedenen Konzerten aufzutreten. Höhepunkt dieses Treffens waren zwei Empfänge.

Kulturen zusammenbringen

Am Morgen begrüßte Kultusminister Ulrich Commerçon die Schulleiter mit den politischen Vertretern in den neuen Räumen des Ministeriums in Saarbrücken. Er betonte, wie wichtig dieser grenzüberschreitende Austausch ist: "Wenn Jugendliche wie hier mit der Musik als gemeinsamer Sprache zueinanderfinden, dann haben Sie alle schon sehr viel auf den Weg gebracht in Richtung Frieden. Um Kulturen zusammenzubringen, muss man auch Menschen zusammenbringen. Und das ist Ihnen mit diesem tollen Projekt wunderbar gelungen. Es freut mich als Kultusminister natürlich sehr, wenn eine grenzüberschreitende Verbindung, beispielsweise über die Musik so vorangebracht wird, wie hier im Austausch der Jugend."

Zu einem zweiten Empfang hatte die Musikschule dann in Merzig eingeladen. Im Sitzungssaal des Landratsamtes trafen sich die Musikschüler, die Delegationen der Partnerschulen, sowie politische Vertreter und Gäste. Unter ihnen waren auch der stellvertretende Generalkonsul des Generalkonsulats der russischen Föderation in Bonn, Vladimir Pyatin, und Robert Otepka, der Konsul der tschechischen Republik in Nordrhein-Westfalen. Sie freuten sich besonders über den gelungenen Austausch zwischen den jungen Musikern und die Freundschaften, die zwischen ihnen und den Leitern der Musikschulen entstanden sind. Mit einer solchen Veranstaltung tragen alle Beteiligten zur Völkerverständigung bei. Er sei sehr froh, dass Russland bei diesem grenzüberschreitenden Projekt dabei sein kann, betonte Pyatin. "Kultur ohne Grenzen - Musikschulen begegnen sich, das ist ein sehr passendes Motto. Musik verstehen alle Menschen, egal welche Staatsbürgerschaft, Herkunft oder Sprache sie haben. Musik ist die ideale Verbindung", betonte Otpeka.

Persönlichkeit fördern

Kreisbeigeordneter Konrad Pitzius lobte das Engagement der Beteiligten: "Sie beweisen, dass es lohnt, die jungen Menschen und Erwachsenen in den aktiven und regelmäßigen Austausch zu bringen. Sie tragen zur persönlichen Entwicklung der Jugendlichen bei, und es ist für mich der beste Weg, um sie über die Grenzen hinweg für andere Kulturen zu begeistern. Mit der Musik und Ihren lebendigen Partnerschaften tragen Sie einen großen Teil dazu bei, diese jungen Menschen nachhaltig zu weltoffenen Bürgern zu machen, die kein Ohr für Vorurteile gegenüber anderen haben." Für den Initiator des Projekts und Leiter der Kreismusikschule, Dieter Boden, ist klar, dass solch ein gelungenes und andauerndes Projekt mit den Menschen steht und fällt, die sich dafür engagieren. "Die Teilnehmer waren von Anfang an ein Herz und eine Seele. Und wir freuen uns sehr, dass es bei uns menschlich so gut passt, dass wir auch nach über zehn Jahren noch zu zusammen sind", betonte Boden. Seine Kolleginnen aus Zamberk und Marx, sowie der Kollege aus Echternach unterstrichen dies und waren sich einig, dass man es den jungen Menschen schuldig sei, ihnen einen solchen grenzüberschreitenden Austausch zu ermöglichen. Und die Jugendlichen sind immer mit einer großen Begeisterung dabei, sie lieben das Saarland und freuen sich sehr, wieder auf ihre Freunde aus den anderen Ländern zu treffen.

Der Empfang in Merzig wurde musikalisch von den Ensembles der Schulen, aber auch von einem großen Projektensemble gestaltet. Sie freuen sich bereits auf das nächste Projekttreffen im kommenden Jahr, zu dem der Leiter der Musikschule Echternach, Marc Juncker, bereits eingeladen hat.

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