Mord an Familienvater: Polizei verhaftet Ehefrau

Sulzbach · Die Ermittler hatten die 33-Jährige nach SZ-Informationen seit einiger Zeit im Visier. Jetzt haben sie zugegriffen: Die Sulzbacherin soll ihren Mann ermordet haben. Ihr soll mindestens ein Komplize geholfen haben. Nach ihm wird gefahndet.

Ist die Ehefrau die Mörderin? Und hat sie mindestens einen Komplizen? Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Mord an dem 38 Jahre alten Italiener G. aus Sulzbach dessen Ehefrau (33) verhaftet. Es habe entsprechende Spuren in der Wohnung gegeben. Der Familienvater, der für eine Illinger Firma in der Baubranche arbeitete, wurde erschlagen. Die Obduktion der Leiche hatte ergeben, dass er durch "stumpfe Gewalt gegen Kopf und Oberkörper" starb.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau und mindestens ein weiterer Täter den 38-Jährigen in der ehelichen Wohnung ermordet und das Opfer dann in ein Waldstück bei Bildstock gebracht haben. Dort haben sie es in einem Auto abgelegt. Bei dem dunkelgrünen Chrysler Van mit Neunkircher Autokennzeichen handelt es sich angeblich um einen Firmenwagen. Spaziergänger hatten den Familienvater am Abend des 24. Juli in dem Waldstück bei Friedrichsthal-Bildstock tot im vorderen Bereich des Autos gefunden (wir berichteten).

Gegen die Ehefrau lag nach Informationen der Saarbrücker Zeitung bereits seit einigen Tagen ein Haftbefehl des Amtsgerichts Saarbrücken vor. Beamte der Mordkommission "Van" nahmen die Italienerin dann am vergangenen Mittwoch in der Wohnung der Familie in Sulzbach fest. In ihrem Umfeld vermuten sie mindestens einen Mittäter. Zu dessen Identität äußerte sich die Polizei nicht. Eine weitere Verhaftung gab es noch nicht. Die Person ist offenbar flüchtig.

Die Italienerin, die laut Polizei bei ihrer Vernehmung nach der Verhaftung keine tatrelevanten Angaben gemacht hat, sitzt in der Justizvollzugsanstalt in Zweibrücken ein. Die vier Kinder des Ehepaares sind nach SZ-Informationen zur Zeit bei Verwandten untergebracht. Die Mutter steht nach derzeitigen Ermittlungsergebnissen unter dem Verdacht, mit mindestens einem Komplizen ihren Ehemann "in der ehelichen Wohnung getötet" zu haben. Darauf deutet nach Informationen der Ermittler insbesondere die Spurenauswertung in der Wohnung in Sulzbach hin.

Die Beamten der Mordkommission "Van" hatten die Ehefrau des Mordopfers nach SZ-Informationen bereits seit einiger Zeit im Verdacht. Die 33-Jährige soll sich mit ihren vier Kindern seit der Beerdigung des Familienvaters offenbar in Italien aufgehalten haben. Am vergangenen Sonntag sollen die fünf Personen nach Sulzbach zurückgekehrt sein. Das Schuljahr hat bereits am 19. August begonnen. Drei der Kinder sollen schulpflichtig, das vierte ein Kleinkind sein.

Zu einem Motiv für den Mord machten die Ermittler gestern allerdings keine Angaben. Somit ist noch unklar, ob es sich womöglich um eine Beziehungstat handelt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort