Mit sich und der Zukunft beschäftigen

Neunkirchen. Sonnenlicht fällt durch die meterhohen Fenster in den Ballettsaal des Staatstheaters. Dort, wo sonst Profis vor den Spiegelwänden konzentriert ihre Dehnübungen absolvieren, toben 63 uniform in schwarze T-Shirts und Trainingshosen gekleidete Schüler über den Schwingboden

Neunkirchen. Sonnenlicht fällt durch die meterhohen Fenster in den Ballettsaal des Staatstheaters. Dort, wo sonst Profis vor den Spiegelwänden konzentriert ihre Dehnübungen absolvieren, toben 63 uniform in schwarze T-Shirts und Trainingshosen gekleidete Schüler über den Schwingboden. Unter ihnen Max, Saskia, Andreas, Sophie, Leon, Ram, Michael, Justin und Joshua von der Pallotti-Schule in Neunkirchen. Die Mittagspause mit ein paar Konflikten unter den Teenagern ist gerade um. Nadja Raszewski nimmt sich die Kids noch mal zur Brust: "Respekt ist das Zauberwort, das schwebt hier über allem", mahnt die Choreografin. Dann stellen sich an diesem letzten regulären Probentag alle noch einmal zum Komplettdurchlauf auf. "Jede Probe gibt dir die Chance, noch tiefer in deine Rolle einzutauchen", motiviert die Chefin die schon in Freitagnachmittagfreizeitstimmung abgleitenden Jugendlichen. Und erinnert an die K-S-K-H-Regel: Keine Socken, Kaugummis und offenen Haare. Jeder schnappt sich einen leeren Schuhkarton, dann verteilen sich die Gymnasiasten, Gesamt- und Sonderschüler im Raum. Höchste Konzentration - das Spiel kann beginnen. Über 200 saarländische Schüler aus 16 verschiedenen Schulen hatten sich im Juli für die Teilnahme am Jugendtanzprojekt "Zukunft N.O.W." des Saarländischen Staatstheaters in Kooperation mit dem Kultusministerium beworben. Die Schüler, die von Marguerite Donlon und Tanzpädagogin Nadja Raszewski schließlich ausgewählt wurden, durften vom 28. September bis 10. Oktober hochoffiziell die Schule schwänzen. Statt Mathe und Deutsch zu pauken, setzten sie sich mit der Frage nach der Zukunft auseinander - und nebenbei mit sich selbst. Körperwahrnehmung und Entspannungsübungen gehörten zu den Proben. Im Bereich des Tanzes entwickelten sie assoziativ zum Thema eine eigene Bewegungs- und Körpersprache. Immer wieder bilden sich lebende Skulpturen. Dazwischen ein Potpourri, dass beim Betrachten Gänsehaut erzeugt. Im Nachhinein bewegt vor allem das reibungslose Miteinander. Ziel des Tanzprojektes war es, die sozialen und individuellen Kompetenzen der Teilnehmer zu fördern. red

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