Mit Köpfchen Mathefrust trotzen

Saarbrücken · An der Saar-Uni sind gestern die Landessieger des Wettbewerbs „Jugend forscht“ ausgezeichnet worden. Sie präsentierten ausgefuchste Ideen und zukunftsweisende Erfindungen. Manches dürfte auch für die Industrie von Interesse sein.

 Sara Mosbach, Anna-Lena Albert und Nastasja Hryaznov (von links) gewannen in der Kategorie Arbeitswelt. Foto: Becker&Bredel

Sara Mosbach, Anna-Lena Albert und Nastasja Hryaznov (von links) gewannen in der Kategorie Arbeitswelt. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

"Ich versteh' das nicht." Diesen Satz hören Mathematiklehrer immer wieder. Auch im Johannes-Kepler-Gymnasium in Lebach hört man ihn oft. Das war für die Schülerinnen Sara Mosbach, Anna-Lena Albert und Nastasja Hryaznov Anlass, sich mit der Ursache zu beschäftigen. "Nicht verstanden ist oft nur schlecht erklärt", lautet ihr Fazit, mit dem die drei den Landessieg im Fachbereich Arbeitswelt bei "Jugend forscht" errungen haben. Die drei Mädchen haben Verbesserungsvorschläge für den Matheunterricht entwickelt und bauen "Mensch ärgere Dich nicht"-Spiele oder das "Verlosen von Gummibärchen" in den Unterricht ein. Dabei geht es darum, die Wahrscheinlichkeiten zu berechnen, eine sechs zu würfeln, oder ein rotes Bärchen zu bekommen. Mathe-Landessieger gab es gleich zwei: Eine Gruppe vom selben Lebacher Gymnasium programmierte einen plattformunabhängigen Vertretungsplan für die Schule, und Joshua Meyer aus Überherrn tauchte tief in eine mathematische Modellwelt ein.

Im Fachbereich Biologie siegte der Rettungssanitäter und Student Michael Johannes Keller mit einem Thema aus dem Rettungsdienst. Wiederbelebungen werden von Profis für ein EKG unterbrochen, denn die Wiederbelebung stört das EKG. Keller zeigte, wie sich das vermeiden lässt. In Kürze will er sie der Industrie vorstellen. Sie könnte Leben retten. Das sah auch die Jury so.

Industrierelevant könnte auch die Idee von Leon Becker aus Nalbach sein. Der 16-Jährige macht gerade seinen Segelflugschein und plante im Zuge dessen einen adaptiven Flügel, der seine Form während des Fluges ändern kann. Die Idee ist nicht neu, Becker präsentierte der Jury aber eine Lösung, die er "Rollbandprinzip" nennt. Sie funktioniert im Modell. Ob sie praktisch umsetzbar ist, muss man prüfen. Der 16-Jährige denkt über eine Patentanmeldung nach.

Mit 42 eingereichten Arbeiten erreichte der Landeswettbewerb, der vom Tüv Nord Bildung Saar und der IHK Saar ausgerichtet wird, einen Teilnehmerrekord. Der überwiegende Teil der Arbeiten kam aus dem Landkreis Saarlouis. Aus dem Regionalverband Saarbrücken beteiligte sich nur die Gemeinschaftsschule Rastbachtal - die einzige gemeinschafts im Wettbewerb, in dem Gymnasien dominieren.

Zum Thema:

Auf einen BlickArbeitswelt: Sara Mosbach, Anna-Lena Albert und Nastasja Hryaznov (Johannes-Kepler-Gymnasium, Lebach).Biologie: Michael Johannes Keller (Student aus Homburg).Chemie: Christoph Hilgert und André Dussing (Robert-Schumann-Gymnasium, Saarlouis) sowie Helena Rutz und Jana Bies (Robert-Schumann-Gymnasium, Saarlouis).Mathematik: Joshua Meyer (Max-Planck-Gymnasium, Saarlouis) sowie Simon Spies, Patrick Szylar und Dennis Knobe (Johannes-Kepler-Gymnasium, Lebach).Geo- und Raumwissenschaften: Kathrin Kolling, Benedict Fey und Nils Block (Robert-Schumann-Gymnasium).Technik: Leon Becker (Albert-Schweitzer-Gymnasium, Dillingen) bub

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