Mit ganzem Herzen für ihre Stadt

Saarbrücken · Fünf Saarbrücker sind seit Freitag neue stolze Träger der Bürgermedaille der Stadt. Dass ursprünglich sieben Kandidaten auf der Vorschlagsliste standen, darum ging es nur am Rande.

 Die neuen Träger der Saarbrücker Bürgermedaille am Freitag im Festsaal des Rathauses St. Johann (von links): Herbert Jager, Gudrun Koch, Ursula Haier, Sabrina Adam und Walter Glössner. Foto: Oliver Dietze

Die neuen Träger der Saarbrücker Bürgermedaille am Freitag im Festsaal des Rathauses St. Johann (von links): Herbert Jager, Gudrun Koch, Ursula Haier, Sabrina Adam und Walter Glössner. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Ihre dunkelblaue Feuerwehruniform verleiht der zierlichen Frau eine besondere Würde. "Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich die Bürgermedaille bekomme. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so mitnimmt", erklärt Sabrina Adam sichtlich gerührt in ihrer Dankesrede. Sie ist die erste von fünf Saarbrückern, die am Freitagnachmittag im Festsaal des Rathauses St. Johann mit der Bürgermedaille der Stadt Saarbrücken ausgezeichnet wurden.

"Sabrina Adam ist Feuerwehrfrau mit ganzem Herzen", würdigt Bürgermeisterin Charlotte Britz die Bübingerin in ihrer Laudatio. Seit 2008 leitet Sabrina Adam außerdem die Jugendfeuerwehr Saarbrücken und wurde 2010 die erste Brandmeisterin im Regionalverband. "Sie trägt eine große Verantwortung und hat sich für die Saarbrücker Feuerwehr und damit für unsere Stadt große Verdienste erworben", lobt Britz weiter.

Und das gilt auch für die anderen Preisträger, die am Freitag geehrt wurden. Walter Glössner erhielt die Medaille für sein Engagement in zahlreichen deutsch-französischen Institutionen und als Förderer von Kunst und Kultur. Die dritte Bürgermedaille ging an Ursula Haier. Ihr Verein "Känguruh-Kinder" hat seit 1996 die Kinderintensivstation des Klinikums Saarbrücken mit mehr als 250 000 Euro unterstützt. Herbert Jager wurde für sein kommunalpolitisches Wirken, seine Arbeit als Schöffe und in zahlreichen Sportvereinen gewürdigt. Und die fünfte Preisträgerin, Gudrun Koch aus Dudweiler, genießt wegen ihres jahrzehntelangen Engagements in Kirche und Gesellschaft in Dudweiler sehr hohe Wertschätzung.

Eigentlich sollte auf Vorschlag der Linken-Fraktion im Stadtrat auch die Schauspielerin Alice Hoffmann geehrt werden. Doch der Vorschlag erhielt nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit im Rat (wir berichteten). Daraufhin verzichtete aus Protest Dirk Bubel, ehrenamtlicher Leiter des Saarländischen Künstlerhauses, ebenfalls auf die Medaille.

Deshalb soll das Verfahren in der kommenden Legislaturperiode des Stadtrats geändert werden, kündigte Charlotte Britz in ihrer Eröffnungsrede an. Eine Möglichkeit, so Britz gegenüber der SZ, sei es, die Kandidatenvorschläge vor der eigentlichen Wahl durch den Stadtrat in den Fraktionen besser abzustimmen. CDU-Fraktionschef Peter Strobel fordert ebenfalls eine bessere Absprache in den Fraktionen. Außerdem sollen die Abgeordneten die Kandidaten in einem offenen Verfahren per Handzeichen wählen. Denn, begründet Strobel, "bei einer geheimen Wahl gibt es immer mehr Gegenstimmen."

Die Linken-Fraktion im Rat spricht sich sogar dafür aus, die Bürger Kandidaten vorschlagen und später auch abstimmen zu lassen. Fraktionsgeschäftsführer Martin Sommer: "Dann hätte Alice Hoffmann die Bürgermedaille bestimmt bekommen."

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Auf einen BlickDie Bürgermedaille haben in diesem Jahr bekommen:Sabrina Adam, erstes weibliches Mitglied der Jugendfeuerwehr Saarbrücken (1989) und bis heute in der Wehr aktiv. Walter Glössner, engagiert in deutsch-französischen Institutionen und Vereinen, ist unter anderem Gründer und Vorsitzender des Vereins der Freunde der Saarbrücker Kammermusiktage. Ursula Haier, stellvertretende Vorsitzende des Vereins "Känguruh-Kinder", der die Frühgeborenenstation des Klinikums Saarbrücken unterstützt, um Eltern/Kindern den oft monatelangen Aufenthalt angenehmer zu gestalten. Herbert Jager, engagiert in der Kommunalpolitik, als Schöffe und in den Vorständen verschiedener Sportvereine. Gudrun Koch, sie ist engagiert im Förderverein der Ökumenischen Sozialstation Dudweiler, im Pfarrgemeinderat, im Dekanatsrat und im Katholikenrat des Bistums. red

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