Mit der Bierflasche auf der Bank

Bier her, Bier her, oder ich fall um. Derzeit dürften sich die Brauereien freuen, der Gerstensaft ist in aller Munde.

Landauf, landab feiern Fußballvereine ihre Titel, wie sie fallen. Das heißt: Sekt und Bier fließen reichlich. Der Alkoholkonsum wird ausgiebig gepflegt, genossen - manchmal aber auch übertrieben und hochsterilisiert, wie es einst Bruno Labbadia ausdrückte.

Bier und Fußball gehören für die meisten Kicker zusammen. Schon bei so mancher B-Jugend steht nach einem gewonnenen Spiel ein Kasten in der Kabine. Da kann man als Eltern schon fast froh sein, wenn es nur Mischgetränke sind. Neulich hörten wir von einem Spielertrainer aus der untersten Liga, beim Gegner hätten die Auswechselspieler sogar auf der Bank Stubbi-Flaschen in den Händen gehalten. Wohlgemerkt: Bei einem normalen Punktspiel, ohne Meister werden zu können. Ein anderer Übungsleiter meinte, er sei bei seinem Vorstand nicht so beliebt, weil er nicht nach jedem Spiel 30 Euro im Vereinsheim "versaufen" würde. Ob das wohl unter den so oft beschworenen Schlagworten Kameradschaft und Geselligkeit gemeint ist?

Nein, wir wollen jetzt an dieser Stelle keine moralinsauren Predigten halten. Wir wollen allen, die hart für den Erfolg geschwitzt und gearbeitet haben, nicht ihr Bierchen neiden. Aber es wäre mal etwas, den Teamkollegen eben nicht damit aufzuziehen, nur weil er lieber Cola trinkt. Oder es bei den A-Junioren in der Kabine mit Sprudel und Apfelschorle zu belassen.

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