Saarbrücken. Ist es sinnvoll, bei Landtagswahlen die Fünf-Prozent-Hürde auf drei Prozent abzusenken? Sollte Französisch im Saarland zur zweiten Amtssprache werden? Mit diesen Themen setzten sich gestern die Teilnehmer beim Landesfinale des Wettbewerbs "Jugend debattiert" auseinander. In zwei Altersgruppen traten insgesamt acht Schüler von saarländischen Schulen im Funkhaus am Halberg in Saarbrücken zur Diskussion an. Sie hatten sich zuvor bei Debattier-Wettbewerben gegen über 3800 Mitschüler durchgesetzt.

Vor den Augen ihrer Eltern, Mitschüler und einer fünfköpfigen Jury traten zunächst die vier Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 zum 24-minütigen Streitgespräch an. Sie mussten sich die Frage stellen: "Soll im Saarland mittelfristig Französisch als Amtssprache eingeführt werden?" Das Schwierige: Zwei der Teilnehmer mussten für die Einführung, zwei dagegen argumentieren - unabhängig davon, welcher persönlichen Meinung sie eigentlich sind. Am meisten überzeugen konnte die Jury die 14-jährige Jana Ludwig vom Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken. Sie brachte die stichhaltigsten Pro-Argumente. Auf Rang zwei folgte Pina Beres (14) vom Gymnasium am Steinwald in Neunkirchen.

Ob die Fünf-Prozent-Hürde bei Landtagswahlen künftig auf drei Prozent abgesenkt werden sollte, war im Anschluss Thema der vier Oberstufenschüler. Mit ihrer Position, dass Splitterparteien die Stabilität im Parlament gefährden könnten, überzeugte die 18-jährige Katrin Schambil vom Warndt-Gymnasium in Völklingen am meisten. Platz zwei konnte Till Hübschen (17) vom Hochwald-Gymnasium Wadern für sich verbuchen.

Die vier Erst- und Zweitplatzierten treten nun bei der Qualifikation für das Bundesfinale in Berlin an und dürfen sich mit Debattier-Trainern darauf vorbereiten. Im Finale am 28. Juni stehen sich die besten acht Schüler aus ganz Deutschland gegenüber.