Ministerpräsidentin im Dorfladen

Auersmacher/Saarbrücken · Der Auersmacher Dorfladen war gestern die erste Station von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer während ihrer Sommertour. Außerdem besuchte sie ein Wohnprojekt von Studenten und Senioren in Saarbrücken.

 Bei „Auersmarkt“-Leiterin Birgit Eckert (Mitte) und deren Mitarbeiterin Tamara Welsch kaufte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer gern ein. Foto: Becker&Bredel

Bei „Auersmarkt“-Leiterin Birgit Eckert (Mitte) und deren Mitarbeiterin Tamara Welsch kaufte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer gern ein. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat gestern ihre Sommertour durch das Saarland gestartet. Bis Ende Juli besucht sie Institutionen und Unternehmen, die sich in besonderer Art und Weise engagieren. Erste Station der Ministerpräsidentin war der Dorfladen "Auersmarkt" in Auersmacher. Seit zwei Jahren werden dort Ein-Euro-Jobberinnen im Verkauf ausgebildet. Die Neue Arbeit Saar beschäftigt zurzeit 15 Frauen, die für ein halbes Jahr den "Auersmarkt" am Laufen halten. "Die Frauen lernen Sozial- und Arbeitsverhalten, zum Beispiel zuverlässig und pünktlich zu sein. Und sie gewinnen Selbstbewusstsein", erklärt Sozialarbeiterin Ulrike Donner. Sie betont: "Ein Jahr Arbeit ist besser als ein Jahr zuhause zu sitzen."

Das findet auch Tamara Welsch, die seit März mit von der Partie ist. Eifrig bedient sie die Ministerpräsidentin an der Kasse. Im Einkaufskorb landen Brot, Bananen und Marmelade "für das Frühstück mit Alm-Ebi", sagt Kramp-Karrenbauer. Auch den SR 3-Moderator Eberhard Schilling wird sie im Zuge der Sommertour am Freitag in Landsweiler-Reden besuchen. Einen Schwerpunkt ihrer Tour legt Kramp-Karrenbauer auf das Thema "demographischer Wandel". Unter diesem Aspekt wird sie im Laufe des Monats Einrichtungen besuchen, die sich ehrenamtlich mit der immer älter werdenden Bevölkerung beschäftigen.

"Vor der demographischen Entwicklung müssen wir keine Angst haben", sagte die Ministerpräsidentin, "aber sie stellt eine Herausforderung dar."

Bei dem zweiten Stopp, im "Haus am Steinhübel" in Saarbrücken, zeigte sich, wie Alt und Jung zusammenleben können. "Wohnen für Hilfe" heißt das Projekt der Saar-Uni, das Studenten ermöglicht, günstig zu wohnen. Für 220 Euro warm gibt es 20 Quadratmeter Wohnfläche, die Küche wird geteilt. Als Gegenleistung verbringt der Student zwei Stunden pro Woche mit den Senioren. Mario Palamara, Student an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, spielte gerade ein Brettspiel mit ein paar älteren Damen. "Die Aktivitäten richten sich nach den Interessen und Fähigkeiten des Studenten. Ich lese gerne aus Büchern vor oder gehe spazieren", sagt Palamara.

Kramp-Karrenbauer besucht während der Sommertour auch kleine und mittelständische Unternehmen, die mit besonderen Aktivitäten hervorstechen. Zum Beispiel sind dies Firmen, die besonders regional und umweltverträglich produzieren oder die Behinderten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt helfen. Gestern besuchte sie auch das Institut für Technologietransfer FITT an der Hochschule für Technik und Wirtschaft und das Kreativzentrum Eurobahnhof.

In den folgenden Tagen wird die Ministerpräsidentin im restlichen Saarland unterwegs sein - teilweise sogar als Testfahrerin eines Elektro-Autos. Außerdem will die Ministerpräsidentin bei einer Grenzwanderung durch den Wald gehen, "um auszuprobieren, ob man bei jedem Meter noch im Saarland oder schon drüben in Lothringen ist".

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