Ministerpräsidentin blickt optimistisch ins neue Jahr

Die Neujahrsansprache von Regierungschefin Annegret Kramp- Karrenbauer (CDU), die wir hier in Auszügen abdrucken, wird an Silvester im SR Fernsehen (19.54 Uhr) und im Radio (um 18.03 Uhr auf SR 1 Europawelle und SR 3 Saarlandwelle, um 16.55 Uhr auf SR 2 KulturRadio) übertragen.

"Wir blicken zurück auf ein Jahr, das uns vieles abverlangt hat. Es war ein Jahr, in dem vieles eingetreten ist, was wir nicht erwartet hatten. Ein Jahr, das uns viele gewohnte und liebgewonnene Gesichter und Menschen genommen hat.

Wir blicken zurück auf ein Jahr, das mit Toten und Verletzten eines schrecklichen Terroranschlages in Berlin geendet hat. Auf Tote, um die wir trauern. Auf Verletzte, um die wir gemeinsam mit den Angehörigen bangen. Auf Terror, dem wir uns gemeinsam entgegenstellen werden. Und auf eine Lebenssituation, die viele Menschen beängstigt und in der sich viele zu Recht fragen: Haben wir die Kraft, diesem Terror zu widerstehen? Diese Menschen haben durchaus auch die Angst, dass wir in diesem Kampf unsere Werte und unsere Grundlagen verlieren könnten.

Ich bin mir sicher: Wir brauchen keine Angst zu haben. Wir sind ein starkes Land und ein wehrhafter Staat. Bereits in der Vergangenheit haben wir Terroristen getrotzt und sind ihnen selbstbewusst entgegengetreten - mit kühlem Kopf und mit aller Konsequenz. Genau so werden wir das auch dieses Mal tun; in Deutschland und auch bei uns im Saarland. Ich versichere Ihnen: Wir werden dabei unsere Grundlagen und Grundsätze nicht vergessen.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Wenn die Wurzeln tief sind, braucht man den Wind nicht zu fürchten." Unsere Wurzeln, unsere Demokratie, unsere Werte und unsere Grundlagen sind so tief, dass sie sich nicht vom islamistischen Terror erschüttern lassen. Auch nicht von denjenigen, die auf der Grundlage dieses Terrors aus unserem Land ein ganz anderes machen wollen. Deswegen haben wir allen Grund dazu, im Jahre 2016 nicht nur auf die schwierigen Momente zurückzuschauen, sondern auch auf die hoffnungsvollen.

Gerade wir im Saarland haben guten Grund, mit Zuversicht nach vorne zu blicken. Wir haben bei einem der Hauptprobleme unsere Landes einen großen Meilenstein erreicht: nämlich die schwierige Haushaltslage. Wir haben bei den Verhandlungen mit Bund und Ländern erreicht, dass wir ab dem Jahr 2020 500 Millionen Euro zusätzlich bekommen werden. Mit dieser Unterstützung können wir die Zukunft für die Menschen gestalten. Wir werden nicht mehr gezwungen sein, uns zu verschulden - und wir werden mit dieser Unterstützung auch alte Schulden abbauen. Ob das schon ein Durchbruch ist, kann niemand sagen. Aber wir haben greifbar die Chance vor Augen, eine gute Zukunft für unser Land auf den Weg zu bringen. Wir wollen das gemeinsam tun. Das sind wir nicht nur uns schuldig, sondern auch den Generationen, die vor uns den Wohlstand dieses Landes aufgebaut haben, und vor allem der Generation unserer Kinder und Kindeskinder.

Um das zu schaffen, müssen wir alle zusammenstehen und gemeinsam nach vorne gehen. Wir dürfen uns dabei gerne daran erinnern, dass uns die Eigenschaft, positiv durchs Leben zu gehen, schon immer stark gemacht hat - egal wie schwierig die Zeiten waren. Gerade der 60. Geburtstag des Saarlandes ist ein gutes Datum dafür. Wir Saarländerinnen und Saarländer wissen, welch eine Kraft von optimistischen Menschen ausgehen kann. Wir haben es selbst in der Hand, dass 2017 für unser Land ein gutes Jahr wird, damit wir in genau einem Jahr sagen können: Wir haben alles in unserer Kraft Stehende getan, damit das Saarland das bleibt, was es in den letzten 60 Jahren schon immer war: ein starkes Stück Heimat für die Menschen dieser Region - egal ob jung oder alt, ob Männer oder Frauen und ganz egal, woher sie gekommen sind.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gutes Jahr 2017, persönliches Glück und Wohlergehen und Ihnen und unserem Land Gottes Segen."

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