Mimmi plus drei nette PärchenWann Katzen nicht allein sein sollten

Saarbrücken. Manchmal staunen selbst erfahrene Katzenbetreuer, was ihren Schützlingen widerfahren kann. Barbara Best, im Bertha-Bruch-Tierheim eine der Expertinnen für Stubentiger, kann sich noch gut erinnern, wie schlecht es um die zierliche Mimmi stand, als sie im März dieses Jahres im Katzenhaus ankam. "Sie war kahl bis zu den Vorderläufen

 Markus Dick, Schatzmeister des Tierschutzvereins, ist schon ein Fan von Mimmi. Fotos: Barbara Cornetz

Markus Dick, Schatzmeister des Tierschutzvereins, ist schon ein Fan von Mimmi. Fotos: Barbara Cornetz

Saarbrücken. Manchmal staunen selbst erfahrene Katzenbetreuer, was ihren Schützlingen widerfahren kann. Barbara Best, im Bertha-Bruch-Tierheim eine der Expertinnen für Stubentiger, kann sich noch gut erinnern, wie schlecht es um die zierliche Mimmi stand, als sie im März dieses Jahres im Katzenhaus ankam. "Sie war kahl bis zu den Vorderläufen. Nachdem sie die notwendigen Impfungen bekommen hatte, gaben wir ihr ein Langzeitcortison. Daraufhin wuchs Fell nach."Ganz klar sei aber immer noch nicht, wie Mimmi sich ihr Fellproblem eingehandelt hat. Oft stecke Stress dahinter, weiß Best aus ihrer langjährigen Erfahrung. Viel wichtiger sind der Tierschützerin aber die vielen Vorzüge dieser Katze: "Sie ist ein sehr fröhliches, zufriedenes Tier, das unbedingt Freigang haben sollte."

Und mit dem richtigen Futter lassen sich weitere Fortschritte erzielen. Best rät Interessenten: "Futter mit einem hohen Fleischanteil bewirkt oft schon Gutes. Man sollte auch ruhig mal frisches Rinderhackfleisch oder Huhn füttern, natürlich immer in hygienisch unbedenklichem Zustand, also so frisch wie möglich. Auch der Versuch einer Ausschlussdiät unter Betreuung durch einen Tierarzt, möglichst einen Fachtierarzt für Hauterkrankungen, führt oft zum Erfolg. Ein Allergietest, wie man ihn bei Menschen kennt, ist dagegen nicht empfehlenswert, er ist teuer und bringt meist sehr unklare Ergebnisse." Aber in erster Linie geht es Barbara Best und ihrem Team aus Katzenexperten nun darum, dass ihr Schützling das Heimleben bald in einem neuen Zuhause hinter sich lassen kann. Die drollige, temperamentvolle Katzendame ist erst drei Jahre alt und kann mit ihren neuen Besitzern noch eine lange gemeinsame Zeit verbringen. Mimmi ist verspielt und sollte in ihrem neuen Umfeld die Gelegenheit zum Freigang haben. Dann steht dem großen Glück der kleinen Dame nichts mehr im Wege.

Don Diego (li.) und Zorro

Alter: Don Diego ist erst ein paar Wochen, Zorro ein Jahr alt.

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: Zorro ja/Don Diego nein

Gesundheit: beide topfit.

Zorro ist im Tierheim zum Katzenbabysitter geworden. Er kümmert sich wirklich rührend um den kleinen Don Diego. Sobald der Kleine vom Toben mit den anderen Babys müde ist, zieht es ihn zum großen Zorro. Best: "Es ist ein so rührendes Bild, da geht jedem Katzenfreund das Herz auf. Es wäre so schön, wenn die beiden gemeinsam ein Zuhause fänden."

Joshi (li.) und Jessica

Alter: beide zwei bis vier Jahre

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: beide ja

Gesundheit: Beide Katzen haben keine gesundheitlichen Probleme.

Joshi und Jessica kamen mit vier weiteren Katzen ins Tierheim, nachdem sie tagelang herumgestreunt waren. Beide zeigen sich zunächst zurückhaltend, aber sie sind ruck, zuck mit ein paar Streicheleinheiten zu erobern. Die Katzenkenner würden Joshi und Jessica gern gemeinsam vermitteln, denn sie teilen viele Erinnerungen, die ihnen niemand nehmen sollte.

Montana (li.) und Ludmilla

Alter: beide ein bis drei Jahre alt

Rasse: Europäisch Kurzhaar

Kastriert: beide ja

Gesundheit: Kater Montana hat einen operierten Hüftbruch, Ludmilla ist kerngesund.

Kater Montana und Katze Ludmilla lernten sich im Tierheim kennen und lieben. Dabei hat Ludmilla das Sagen, und Montana muss sich hin und wieder mal eine Auszeit gönnen. Aber im Großen und Ganzen herrscht zwischen den beiden so viel Harmonie, dass sie nach dem Heimleben gemeinsam in ein neues Leben tigern sollten. Saarbrücken. Ulrike Feld ist wie Barbara Best eine Katzenexpertin. Die Ehrenamtliche im Tierheim hat schon viele Freundschaften reifen sehen. Denn Katzen seien durchaus nicht die Einzelgänger, für die sie viele bis heute halten. "Es gibt hier viele Katzen, die das Leben mit einem Artgenossen mögen. Die meisten unserer Schützlinge kamen entweder mit einem Gefährten ins Heim oder fanden im Tierheim einen Artgenossen, mit dem sie das Leben teilen wollen. Wir vermitteln Katzen vor allem dann gemeinsam, wenn ihre neuen Menschen viel außer Haus sind und deswegen nicht viel Zeit haben, sich mit den Tieren zu beschäftigen. Unsere Pärchen kommen nämlich gut damit zurecht, dass ihre neuen Menschen berufstätig sind, und es ergibt sich daraus ein relaxtes Zusammenleben von Menschen und Tieren. Dass sich im Heim mitunter überraschende Paare bilden, zeige die Harmonie zwischen Katerchen Don Diego und dem etwas älteren Zorro: "Unser Zorro ist ein hervorragender Katzenbabysitter. So etwas kommt bei kastrierten Katern öfter vor."

Wer sich im Tierheim nach einer Katze oder einem Pärchen umschaue, werde jedenfalls eingehend beraten, versichert Ulrike Feld. Eine Gelegenheit, das Heim und dessen engagiertes Team kennenzulernen, bietet am kommenden Samstag und Sonntag wieder einmal von 13 bis 17 Uhr das Café Bertha. Bei Kaffee und Kuchen lässt sich prima plaudern. Zeit, einen neuen Hausgenossen zu finden, bleibt dann immer noch. ole

tierheim-saarbruecken.de

Stichwort

Volles Haus: Um die 120 erwachsene Katzen und etwa 30 Katzenbabys im Bertha-Bruch-Heim brauchen dringend ein neues Zuhause. Barbara Best wirbt denn auch bei allen, die sich einen neuen schnurrenden Hausgenossen zulegen möchten, dafür, gerade die Sommerwochen zu nutzen. "Bitte kommen Sie zu uns. Und besuchen Sie unsere wunderbaren Katzen, die alle auf ihren Menschen oder ihre Familie warten." ole

Weitere Informationen gibt es im Tierheim von 13 Uhr bis 17 Uhr (außer montags), Tel. (06 81) 5 35 30. Zu diesen Zeiten ist das größte saarländische Tierheim auch geöffnet.

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