Millionengeschäft mit Drogen: 26-jähriger Saarlouiser vor Gericht

Saarbrücken · Wegen Beteiligung am Handel mit 276 Kilogramm Marihuana und 71 Kilogramm Amphetamin steht ein 26-Jähriger vor dem Landgericht. Das Geschäft mit den Drogen soll ihm fast 1,3 Millionen Euro eingebracht haben – aber er bestreitet.

Das Landgericht verhandelt zurzeit einen Fall teils bandenmäßigen Drogenhandels im großen Stil. Ein 26 Jahre alter Einzelhandelskaufmann aus Saarlouis soll zwischen 2009 und 2013 Drogenhandel in einem Umfang von knapp 1,3 Millionen Euro betrieben haben. Laut Anklage geht es um 276 Kilogramm Marihuana und 71 Kilogramm Amphetamin .

Bereits im Vorfeld des Prozesses gab es Gespräche über ein mögliches Strafmaß, falls der Angeklagte alle 41 Einzeltaten gesteht. Von sechs bis sieben Jahren Gefängnis war die Rede. Doch der Angeklagte lehnte ab: Er will nur einen Teil der Vorwürfe gestehen. Gleichwohl bezeichnete sein Verteidiger die angebotene Strafe als milde. So auch gestern der Vorsitzende Richter im Prozess: Schon ein Fall reiche für eine Haftzeit von fünf bis sechs Jahren. Der Angeklagte ist in Saarlouis aufgewachsen und hat eine Lehre im Einzelhandel abgeschlossen. Danach versuchte er sich mit offenbar geringem Erfolg im Autohandel, jobbte aber weiter in seinem Ausbildungsbetrieb auf 450-Euro-Basis.

Seine Drogenkarriere begann mit 15 Jahren. Mit Gleichaltrigen konsumierte er Marihuana nach der Schule. Später kam Kokain hinzu. Ein Dealer verschaffte ihm Kontakte in die Niederlande. Dort, in der Stadt Kerkrade, soll ihm ein Drogenhändler eine ganze Palette Marihuana gezeigt haben. Er selbst begann seinen Handel in der Größenordnung von 500 Gramm, das Geschäft lief gut und die Mengen stiegen stetig - so die Anklage.

Der Angeklagte selbst hatte mit der Einfuhr indes nicht direkt zu tun. Die Lieferung erfolgte über Kuriere zum Teil direkt an die Abnehmer. Bei seiner Verhaftung am 26. Juni 2013 fanden Drogenfahnder nicht einmal zehn Gramm Haschisch und eine Feinwaage bei dem Mann. Der Prozess wird fortgesetzt.

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