Milder Winter spart viel Geld

Regionalverband · Durch den warmen Winter sparen die Kommunen im Regionalverband fünfstellige Summen. Der Winterdienst in Saarbrücken musste bisher 29-mal ausrücken, in der Vorsaison waren es noch 356 Einsätze.

 2013 hatte der Winter seine Zähne gezeigt. Noch Ende Februar waren Räumeinsätze mit Streusalz tonnenweise wie hier auf der Verbindungsstraße Röchlinghöhe – Innenstadt fällig. Foto: Rolf Ruppenthal

2013 hatte der Winter seine Zähne gezeigt. Noch Ende Februar waren Räumeinsätze mit Streusalz tonnenweise wie hier auf der Verbindungsstraße Röchlinghöhe – Innenstadt fällig. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Der städtische Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) in Saarbrücken hat im Winter 2013/14 im Vergleich zur Vorsaison nur ein Zehntel des Streusalzes und lediglich ein Viertel der Sole benötigt, um Saarbrückens Straßen sicher zu machen. Dies verringerte die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um 93 000 Euro, teilte der Betrieb auf Anfrage unserer Zeitung mit. In Völklingen betrug die Ersparnis nach Auskunft der Verwaltung bislang 60 000 Euro. "Wir haben diesmal so gut wie nichts verbraucht", berichtet Großrosselns Rathaussprecher Axel Weiter. Die Gemeinde kam, inklusive Nachfüllen der Behälter an den Straßen, mit vier Kubikmetern Streusalz aus. Im Vorjahr hatte man 260 Kubikmeter benötigt, und die Jahre zuvor waren es jeweils 180 bis 200 Kubikmeter gewesen.

"Der sich jetzt verabschiedende Winter war außergewöhnlich mild", berichtet Klaus Faßbender, Bereichsleiter des Saarbrücker ZKE. "Monatelange extreme Kälte, Glätte und Schneefall wie in den letzten Jahren blieben aus. So konnten wir Material- und Einsatzkosten sparen und dadurch die Mehrkosten der Vorjahre wieder etwas ausgleichen."

Für die Räum- und Streuarbeiten auf den 35 000 Quadratmetern Fläche und 950 Kilometern Fahrbahn, um die sich der ZKE kümmert, hat er in der bisherigen Saison 2013/14 116 733 Kilogramm Streusalz und 61 222 Liter Sole benötigt (Stand 13. März). Auch mussten weniger Einsatzstunden geleistet werden. Erbrachten die Männer und Frauen der Stadtreinigung in der Saison 2012/2013 noch 5633 Stunden in 356 Einsätzen, so waren sie lediglich rund 262 Stunden bei nur 29 Einsätzen im Winterdienst.

Für den Baubetriebshof der Stadt Sulzbach meldete der stellvertretende Leiter Stefan Gorges: "Durch den ungewöhnlich milden Winter spart die Stadt etwa 60 000 Euro an Streusalz und 5000 Euro an Lauge. Es wurden im Winterdienst 2013/2014 bislang 410 Stunden geleistet (2012/2013 waren es 3670). Bei den Straßenreparaturen wurden durch den milden Winter die Defizite der letzten Jahre in einem größeren Maße aufgearbeitet. Hier stehen jährlich im Haushalt 300 000 Euro für Straßen, Wege und Plätze zur Verfügung. Die eingesparten Personalkapazitäten konnten schon frühzeitig mit Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten in den Grünanlagen beginnen, während die Sachkosten als erspart gelten und zur Haushaltskonsolidierung beitragen."

Die Stadt Püttlingen meldet eine Ersparnis bei Streumitteln von 16 000 Euro (plus Aufstockung der Bestände) sowie 1227 Stunden Arbeitszeit. Diese seien zum Teil nicht als Überstunden angefallen, oder die Mitarbeiter seien woanders eingesetzt worden, etwa bei Baumpflege, Heckenschnitt und Uferpflege in der Innenstadt. Im Fuhrpark sei die Ersparnis mit 20 000 Euro anzusetzen (Abschreibung Fahrzeuge, Reparaturen, Spritkosten). Der milde Winter habe die Straßen gegenüber dem Winter 2012 / 2013 weniger in Mitleidenschaft gezogen. Das entlaste den Haushalt und ermögliche höhere Investitionen in die städtische Infrastruktur.

Die Gemeinde Quierschied teilt mit: "Im Bereich der Zahlungen an das Landesstraßenbauamt (LfS) für den Winterdienst auf innerörtlichen Landstraßen ergibt sich eine Einsparung von etwa 6000 Euro. 600 Überstunden weniger beim Bauhof ergeben 13 500 Euro Einsparung. Beim Salz wurden 25 000 Euro weniger ausgegeben." Auch in Kleinblittersdorf kam etliches zusammen: An Streumitteln wurden 80 Prozent des eigentlichen Bedarfs gespart; dies entspricht einer Summe von etwa 20 000 Euro. Hinzu kamen 600 Einsatzstunden weniger. An Stelle des Winterdiensteinsatzes wurden Grabfelder auf Friedhöfen erweitert und Wege angelegt, Bäume gepflegt, Wege und Plätze in Stand gesetzt und Umbauten in Gebäuden vorgenommen.

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