Messen bald an der Congresshalle?

Saarbrücken. Die Saarmesse und die "Welt der Familie" auf dem Gelände am Schanzenberg könnten bald Geschichte sein. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) präsentierte jetzt ein "Strategiekonzept Neue Messe Saar". Und darin steht, dass wegen der günstigen Lage in der Innenstadt die Congresshalle als Veranstaltungsort für Messen und Kongresse favorisiert wird

Saarbrücken. Die Saarmesse und die "Welt der Familie" auf dem Gelände am Schanzenberg könnten bald Geschichte sein. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) präsentierte jetzt ein "Strategiekonzept Neue Messe Saar". Und darin steht, dass wegen der günstigen Lage in der Innenstadt die Congresshalle als Veranstaltungsort für Messen und Kongresse favorisiert wird. Die Gutachter Ernst Hirschhäuser aus Saarbrücken und Norbert Stoeck von der Unternehmensberatung Roland Berger schlagen vor, dass Messezelte auf der Hafeninsel aufgestellt und nach Messeende wieder abgebaut werden. Der Schwerpunkt soll auf Fachmessen und Kongressen liegen. Auf dem Gelände könnte außerdem die Multifunktionshalle entstehen, über die Stadt und Land schon seit Jahren diskutieren.Der Schanzenberg ist aber noch nicht ganz aus dem Rennen. In dem Gutachten steht, dass auch dieser Standort weiter untersucht werden soll. Britz meinte, es wäre ein großer Erfolg, wenn Messen und Kongresse in Zukunft aus einer Hand organisiert würden. Dazu sollen die Saarmesse GmbH und die Congress Centrum Saar GmbH, die die Congress- und Saarlandhalle vermarktet, zusammengeführt werden. Hintergrund des Konzepts ist ein Beschluss des Stadtrates vor der Sommerpause.

Darin wird die Verwaltung ermächtigt, weiter mit der Familie Grandmontagne über den Kauf der Messegesellschaft zu verhandeln. Ein Kaufpreis von rund sieben Millionen Euro ist im Gespräch. Die Stadt hatte die Messegesellschaft zuvor unter Druck gesetzt und ausstehende Beträge eingefordert. Die Verhandlungen mit der Familie seien sehr schwierig gewesen, meinte Britz. Im Dezember soll der Stadtrat den Kaufvertrag absegnen.

Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Als Erstes will Britz schnell mit der neuen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) über die Messe reden. Deshalb habe sie gleich einen Brief an neue die Landes-Chefin geschrieben. In dem Gespräch soll auch geklärt werden, wie sich das Land finanziell an der Messe beteiligt. Britz: "Es geht nur mit der Landesregierung."

Die Oberbürgermeisterin betonte, die Messe sei wichtig für die ganze Region. Das bestätigt auch Gutachter Ernst Hirschhäuser. Die Messe sei ein bedeutender Standortfaktor und bringe jährlich 50 Millionen Euro. Das habe er anhand von Kennzahlen wie der Investitionen der Saarmesse GmbH und der Aussteller oder des Konsums der Messebesucher errechnet. 500 Beschäftigte hingen direkt oder indirekt von der Saarmesse ab, erklärte Hirschhäuser. Wenn das Kongress- und Messegeschäft an der Congresshalle konzentriert wird, könnte das Gelände am Schanzenberg anders vermarktet werden, meinte Britz.

 Die Tage der Saarmesse am Schanzenberg (links) könnten ge zählt sein. Gutachter empfehlen der Stadt, lieber in und an der Con gresshalle Messen zu veranstal ten. Foto: Becker&Bredel

Die Tage der Saarmesse am Schanzenberg (links) könnten ge zählt sein. Gutachter empfehlen der Stadt, lieber in und an der Con gresshalle Messen zu veranstal ten. Foto: Becker&Bredel

Doch zunächst müsse vor allem die Frage der günstigsten Verkehrsanbindung geklärt werden. Die beiden Frauen im Saarbrücker Rathaus und in der saarländischen Staatskanzlei haben also demnächst viel Gesprächsstoff.

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