Menschenkette erinnert an Gewaltopfer

Saarbrücken · Zunächst geht es bei einer Diskussion im Rathaus St. Johann darum, weshalb Frauen aus ihrer Heimat fliehen, was sie auf der Flucht erdulden müssen und wie sie dabei das Überleben ihrer Familien sichern. Am Freitag wollen die Veranstalterinnen mit einer Menschenkette ein Zeichen setzen – gegen Gewalt an Frauen.

Der Frauenrat Saarland und das Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken laden ein zum Frauenthemenmonat. Das Programm beginnt heute, Dienstag, 22. November, ab 18 Uhr mit "Diskussion und Talk" im Rathaus St. Johann.

Dort gibt's ein Podiumsgespräch zwischen Anna Büllesbach, Leiterin der UNHCR-Zweigstelle Nürnberg (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen), und Maike Lüdeke-Braun, Bereichskoordinatorin Flüchtlingsarbeit in der Landesaufnahmestelle Lebach, Diakonisches Werk an der Saar.

Das teilen die Veranstalter mit. Den Hintergrund der Diskussion erläutern die Veranstalter folgendermaßen: Mindestens die Hälfte aller flüchtenden Menschen sind Frauen . Ihre Gründe sind neben allgemeinen Menschenrechtsverletzungen wie Armut, Krieg und Umweltzerstörung auch spezifische Ursachen wie systematische Vergewaltigungen als Kriegsstrategie, genitale Verstümmelung und Witwenverbrennung. Frauen verlassen ihre Heimat meist allein mit ihren Kindern und älteren Familienangehörigen und sichern so das Überleben der Familien. Während der Flucht erfahren viele von ihnen dann weitere geschlechtsspezifische Traumatisierungen, unter anderem durch sexuelle Gewalt und Zwangsprostitution. Auch in Flüchtlingslagern sehen Frauen sich Bedrohungen und Gewalt ausgesetzt.

Der Frauenrat Saarland als Dachverband der saarländischen Frauenverbände möchte mit dieser Einladung an zwei ausgewiesene Expertinnen sachlich fundiert informieren und Politik und Gesellschaft auffordern, mehr zum Schutz und zur Unterstützung von Flüchtlingsfrauen zu tun. Am Freitag, 25. November, 17 Uhr, laden die Veranstalterinnen zu einer "Straßenaktion mit Menschenkette" zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen . Zu diesem Gedenktag will das "FrauenForum Saarbrücken " ein Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen . Es wendet sich gegen jede Form der Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Alle - Frauen wie Männer - sind eingeladen, sich zu beteiligen und diese Lichtermenschenkette ein Stück zu erweitern und die Anliegen damit sichtbarer zu machen.

Die Lichter werden vom "FrauenForum" gestellt. Außerdem werden Informationen verteilt. Treffpunkt für alle, die mitmachen wollen, ist an der Alten Brücke direkt am Tbiliser Platz.

Weitere Informationen gibt's bei den Veranstalterinnen vom "FrauenForum Saarbrücken " und dem Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken unter Tel. (06 81) 90 50.

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