Meister des Klamauk
Saarbrücken · Die Fastnacht naht, Saarlands Büttenredner witzeln sich langsam warm. Beim „Vorstellabend der Narren“, einem Fastnachts- Wettbewerb auf dem Saarbrücker Halberg, trat manch junges Talent in der Bütt zutage.
Die Mimik des Siegerpaars der Hauptkategorie beim "Vorstellabend der Narren" ist ausgefeilt. Im amüsanten Dialog spielen sich die erfahrenen Büttenredner Carmen und Christian Nagel als "Maria und Gisela" immer wieder geschickt den Ball zu. Dazu noch ein Schuss Mut, sich selbst auf den Arm zu nehmen - so waren die Saarwellinger Karnevalisten wie schon im Vorjahr von der Konkurrenz nicht zu schlagen.
Der "Vorstellabend der Narren" ist ein Büttenredner-Wettbewerb des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), der großen Saarbrücker Karnevalsgesellschaft "M'r sin nit so" und des SR, in dessen Sendestudio auf dem Saarbrücker Halberg der große Wettstreit stattfand.
Die Nagels siegten in der Kategorie der erfahrenen Büttenredner ab 17 Jahre. Unter den jüngsten Talenten konnten zwei Göttelbornerinnen bei der Jury zwar punkten. "Darf ich vorstellen, das ist das Ähn, unn ich bin das anner", so begannen Aaliya Jänsch und Helena Paulus ihren Vortrag. Die Geschichte der Vorjahres-Siegerinnen in der Sparte "Bis 16 mit weniger als fünf Jahren Erfahrung": Sie spielen zwei Schülerinnen beim Nachsitzen. Sie mussten sich allerdings Kirk und Lilli Rebmann alias "Herr und Frau Nuss" geschlagen geben, die gerade ihre erste Session in der Bütt erleben, zuvor waren sie Kinderprinzenpaar. Sollten jetzt größere Bühnen auf die kleinen Sieger warten, ist ihnen nicht bange. "Das ziehen wir dann durch", sagt Kirk selbstbewusst.
Einziger Starter der Kategorie "Bis 16 mit mehr als fünf Jahren Erfahrung" war "Faasendjung" Gabriel Hausen. Der Waderner Karnevalist hielt seine Rede klassisch mit Strophen und Refrain: "Ich bin entspannt, unn mach mir nix draus, denn Faasendjungs, die halten was aus." Stark auch Alexandra Schick und Yves Schockies als "Es Schicksche unn sein Neffe" in der Sparte "Ab 17 mit weniger als fünf Jahren Erfahrung". Sie präsentierten sich ähnlich eingespielt wie die Nagels, wussten außerdem Mimik und Klamauk wirkungsvoll einzusetzen. Jury-Mitglied und Schirmherr des Abends, Saarbrückens Kulturdezernent Thomas Brück (Grüne), war von der Qualität der Beiträge angetan: "Was wir heute gesehen haben, war schon klasse." Außerhalb des Wettbewerbs gab es Musikalisches von Tom und Uli, und derb-witzige Lyrik vom Dichter Ody vam Bruok. Durchs Programm führte SR-Moderator Eberhard Schilling.
