"Meine Motivation sind die Mädels"

Saarbrücken. Mittlerweile ist Aline Mittler 43 Jahre alt. Beim 3:1 des TBS Saarbrücken am Samstag gegen den TV Villingen bei der Heimpremiere in der neu geschaffenen 3. Volleyball-Liga war die Architektin und zweimalige Mutter die erfahrenste Spielerin auf dem Feld

Saarbrücken. Mittlerweile ist Aline Mittler 43 Jahre alt. Beim 3:1 des TBS Saarbrücken am Samstag gegen den TV Villingen bei der Heimpremiere in der neu geschaffenen 3. Volleyball-Liga war die Architektin und zweimalige Mutter die erfahrenste Spielerin auf dem Feld. "Es hat super Spaß gemacht", sagte sie nach 90 unterschiedlichen Spielminuten: "Meine Motivation, das Trikot nicht endgültig in den Schrank zu hängen, sind die Mädels. Bei uns ist keine der Star und die anderen sind die Statisten."Wie Statisten sahen die TBS-Damen aber gegen die deutlich jüngeren Spielerinnen aus Villingen im ersten Satz aus. Die Annahme war schlecht, darunter litt vor allem Zuspielerin Natalie Dier, die nicht in die Partie fand. Ein Blockspiel fand nicht statt, und auch mit den Aufschlägen ließen sich die Gäste nicht unter Druck setzen. Nach nur 15 Minuten war der Durchgang mit 15:25 verloren.

"Vielleicht war es die Nervosität vor dem ersten Heimspiel", suchte Interimstrainerin Nicole Surkovic nach einer Erklärung, "die Stärke unserer Mannschaft ist die Routine. Man muss nicht immer von außen rummäkeln. Kleine Hilfestellungen werden sofort angenommen." Wie im zweiten Durchgang. Da bekam die 1,78 Meter große Mittler mehr Spielzeit. Mit ihr bekam der TBS Saarbrücken mehr Sicherheit in seinem Blockspiel. Daneben zeigte Maike Herrmann, warum sie in der 2. Liga als eines der größten Talente im Angriff galt. Etwas holprig ging der Satz mit 25:18 an den TBS.

"Super, wie Silke Scheer dann ins Spiel gefunden hat", lobte Trainerin Surkovic die zweite Zuspielerin, die im dritten Satz in die Partie kam. Scheer spielte einfache, klare Aktionen, die immer wieder zu Punkten führten. Trotz des knappen 25:22 war der Satzgewinn für den TBS Saarbrücken nie gefährdet. Die Gäste brachen danach förmlich auseinander und wurden von den Gastgeberinnen im vierten Durchgang beim 25:14 an die Wand gespielt.

"Wir müssen niemanden mehr beeindrucken, niemandem mehr etwas beweisen", erklärte Mittler die Abgeklärtheit und Ruhe - selbst in kritischen Phasen: "Jede gibt ihr Bestes, aber keine verkrampft. Nur so gewinnst du nach so einem ersten Satz noch das Spiel."

Mit zwei Siegen aus zwei Partien liegt der TBS hinter dem VC Wiesbaden II auf Tabellenplatz zwei. "Die Saison ist jung und niemand weiß, wo er steht", dämpfte Mittler zu hohe Erwartungen, "mit dem gewonnenen Pokalfinale hatte ich drei Spiele in Folge. Ich merke schon, dass ich Erholung brauche." Die bekommt sie, denn der TBS muss erst am 21. Oktober wieder antreten - beim SSV Ulm. "Familie und Kinder haben Priorität, darum werde ich sicher nicht alle Spiele machen. Das wird in der Mannschaft so akzeptiert", sagte Mittler, "aber die 3. Liga ist schon reizvoll."

tbsvolleyball.de

"Bei uns ist keine der Star und die anderen sind die Statisten."

Aline Mittler vom TBS Saarbrücken

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