Mehr Zeit fürs Hörverstehen

Saarbrücken · Das Bildungsministerium hat sich mit der Landeselternvertretung geeinigt. Ab 2017 wird den Schülern bei der Abiturprüfung im Bereich Hörverstehen mehr Zeit gegeben. Eine Reduzierung der Aufgaben wäre ebenfalls möglich.

Nach der Kritik der Landeselternvertretung für Gymnasien (LEV), das Englisch-Abitur im Bereich Hörverstehen sei wiederholt zu schwer gewesen (die SZ berichtete), hat das Bildungsministerium Änderungen für das kommende Schuljahr angekündigt. So sollen die Abiturienten mehr Zeit für die Hörverstehensprüfung erhalten, auch könne die Anzahl der Aufgaben verringert werden. Es sei zudem geplant, die Hörverstehensaufgaben ab 2017 aus einem gemeinsamen Aufgabenpool einiger Bundesländer zu verwenden. Das Ministerium widersprach bei einem Gespräch am Montag jedoch der Auffassung der Elternvertreter, die Prüfung sei vom Niveau her zu anspruchsvoll gewesen.

Die LEV bezeichnete das Gespräch als "sehr positiv". So habe das Ministerium zugesagt, ab 2017 die Kombination zweier schwierigkeitsverstärkender Merkmale (Sprecher mit indischem Akzent plus Störgeräusche) innerhalb eines Hörtextes zu vermeiden.

Das Thema wurde gestern zudem im Bildungsausschuss des Landtags diskutiert. "Es ist vernünftig, die Anregungen der Eltern zu berücksichtigen. Die Schüler brauchen genug Zeit, um sich mit den Aufgaben befassen zu können", sagte der Grünen-Abgeordnete Klaus Kessler . Auch die Linken-Abgeordnete Barbara Spaniol erklärte: "Die Veränderungen waren dringend notwendig." Der psychische Stress, unter dem die Schüler während der Hörverstehensprüfung stünden, müsse reduziert werden. Dazu brauche es lösbare Aufgaben. "So etwas wie in den letzten Jahren darf nicht mehr vorkommen", sagte sie.

Bei den diesjährigen Hörverstehensprüfungen, die vom 13. bis zum 15. April stattfinden, greifen diese Änderungen allerdings noch nicht - zur Sorge der Elternvertreter. Das Ministerium erklärte sich aber bereit, bei eventuell auftretenden Problemen die Korrektorenkonferenz zur Prüfung einzuschalten.