Mehr Sozialarbeiter an den Schulen

Saarbrücken · Damit Flüchtlingskinder an den Schulen intensiver betreut werden, hat die Landesregierung das „Schoolworker“-Programm ausgeweitet. Das belastet aber auch den Haushalt des Regionalverbandes. Trotzdem haben die Fraktionen zugestimmt.

Der Regionalverband kann mehr Sozialarbeiter an Grundschulen und weiterführenden Schulen einsetzen. Das Sozialministerium hat sechs weitere Stellen landesweit im Rahmen des "Schoolworker-Programms" genehmigt, allerdings befristet für dieses und nächstes Jahr. Auf den Regionalverband entfallen 2,25 Stellen. Eine weitere Sozialarbeiter-Stelle kommt nach Angaben der Verwaltung dazu, weil der Landkreis St. Wendel eine Stelle an den Regionalverband abgibt. Nun soll an folgenden Schulen das Angebot ausgeweitet werden: an den Gemeinschaftsschulen Ludwigspark, Bruchwiese, Völklingen-Sonnenhügel und Püttlingen sowie an den Grundschulen Weyersberg, Wallenbaum und Völklingen-Bergstraße.

An diesen Standorten sieht der Regionalverband den größten Bedarf, weil dort besonders viele Flüchtlinge lernen sowie Schüler, die Hilfe vom Jugendamt bekommen. Die Regionalversammlung stimmte dem Ausbau der Sozialarbeit in der vergangenen Sitzung zu. Insgesamt hat der Regionalverband dann rund 35 Vollzeitstellen für Sozialarbeiter , teilte die Verwaltung mit.

Die "Schoolworker" zahlt das Land aber nicht komplett, erklärt der Regionalverband. Das Land übernehme die Hälfte der Personalkosten. Die Verwaltungs- und Sachkosten trage der Regionalverband alleine. Die Verwaltung müsse demnach für die "Schoolworker" 2017 rund 246 500 Euro mehr ausgeben, erhält andererseits einen Landeszuschuss von 93 000 Euro.

Von den "Schoolworkern" zu unterscheiden sind die Schulsozialarbeiter, die der Regionalverband komplett finanziere. Nur durch Umschichtungen sei es möglich, am Standort Ludwigspark eine weitere unbefristete Stelle einzurichten. Denn nach den Vorgaben des Landes dürfen die "Schoolworker" nicht an echten Ganztagsschulen eingesetzt werden, weil die Sozialarbeiter dort bereits fest zum Konzept der Ganztagsschulen gehören, erklärte Ralf Parino vom Regionalverband. Insgesamt gebe der Regionalverband im nächsten Jahr 2,1 Millionen Euro für die Schulsozialarbeiter und "Schoolworker" aus, 440 000 Euro kommen vom Land. Wie wichtig diese Arbeit ist, betont die Verwaltung in der Sitzungsvorlage: "Es ist davon auszugehen, dass die Herausforderungen in der sozialen Arbeit an Schulen aufgrund des weiteren Flüchtlingsstroms und des Familiennachzugs wachsen werden."

Und wie geht es mit den "Schoolworker"-Stellen Ende 2017 weiter? Dazu erklärte das saarländische Sozialministerium gestern: "Über eine Weiterführung wird im Zuge der Haushaltsaufstellung 2018 beraten." Wegen des Doppelhaushalts 2016/2017 habe die Landesregierung Planungssicherheit bis Ende 2017. Der Landtag habe für die sechs zusätzlichen Stellen insgesamt 176 000 Euro genehmigt. Derzeit arbeiteten 88 "Schoolworker" an 184 Schulen, wobei das Land die Hälfte der Kosten übernehme.

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