Mehr Lehrer für Krankenpflegeschule

Saarbrücken · An der Krankenpflegeschule der Homburger Uniklinik stehen die Zeichen auf Entspannung. Wie im Landtag jetzt mitgeteilt wurde, seien neue Lehrkräfte eingestellt worden, um dem drastischen Unterrichtsausfall zu begegnen.

Nach heftigen Protesten der Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule am Homburger Uniklinikum und der Gewerkschaft Verdi wegen großen Unterrichtsausfalls und mangelnder Kommunikationsstrukturen hat sich jetzt auch der Sozialausschuss des Saar-Landtags des Themas angenommen. Wie Ausschussvorsitzender Hermann-Josef Scharf (CDU ) der SZ sagte, seien dort jetzt sieben neue Honorarverträge mit Lehrkräften abgeschlossen worden, um dem Unterrichtsausfall wegen eines hohen Krankenstandes zu begegnen. "Von 2100 Unterrichtsstunden sind 245 ausgefallen, also etwa zwölf Prozent", sagte der grüne Sozialexperte Klaus Kessler . Es sei seitens der Schulleitung zugesichert worden, dass die ausgefallenen Stunden nachgeholt würden, so Kessler. Scharf sagte, dass deshalb auch an Samstagen zusätzlicher Unterricht stattfinde. Das komme vor allem den Examensschülerinnen und -schülern zugute. Es sei derzeit schwer, nicht besetzte Stellen von Lehrkräften neu zu besetzen, da "der Markt dünn" sei, erklärte Scharf. Kessler sah die Ursache für den Aderlass an Lehrkräften auch in den zu geringen Honorarzahlungen. "Es muss mehr gezahlt werden. Eswird von der Hand in den Mund gelebt", betonte Kessler.

Linken-Sozialexpertin Astrid Schramm sagte, dass auch eine erfolgte "Neuausrichtung" der Krankenpflegeschule zu dem Personalengpass geführt habe. Scharf und Kessler lobten das Engagement des seit Herbst 2015 im Amt befindlichen Ärztlichen Direktors der Uniklinik, Professor Bernhard Schick, bei der Lösung der Probleme an der Krankenpflegeschule. Schick habe regelmäßige "jours fixe" eingeführt, bei denen alle Beteiligten die Lage besprechen könnten. Damit sei auch die Kommunikation in der Pflegeschule deutlich verbessert worden. Scharf kündigte an, dass der Sozialauschuss Anfang Juli die Krankenpflegeschule besuchen werde, um zu erfahren, wie die Maßnahmen greifen.

Zudem befasste sich der Sozialausschuss mit den von Verdi und ehemaligen Mitarbeitern kritisierten angeblichen Pflegemängeln im Seniorenheim der Düsseldorfer Allogruppe auf dem Saarbrücker Winterberg. Sowohl der Medizinische Dienst der Kassen als auch die Heimaufsicht des Sozialministeriums hätten die Vorwürfe geprüft, sagte Scharf bezugnehmend auf den Berichterstatter des Ministeriums im Ausschuss. Dabei sei dem Personal des Seniorenheims kein grobes Fehlverhalten anzulasten gewesen. Kleinere Hygienemängel seien festgestellt worden, die jedoch keinen Anlass zu einem härteren Einschreiten gegeben hätten. Der Heimträger müsse bis zum Mittwoch dieser Woche zu den festgestellten Mängeln Stellung beziehen, das Thema bleibe auf der Tagesordnung des Sozialausschusses, sagte Scharf.

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