Mehr Japan als gedacht

Saarbrücken · Mit der Deutsch Japanischen Gesellschaft hat eine Gruppe Japanliebhaber die Stadtbibliothek nach japanischen Medien durchforstet und vieles gefunden – obwohl auch vieles bereits ausgeliehen war.

 Bibliothekarin Regina Wolf lotste die Führung zu den japanischen Medien in der Saarbrücker Stadtbibliothek. Foto: Oliver Dietze

Bibliothekarin Regina Wolf lotste die Führung zu den japanischen Medien in der Saarbrücker Stadtbibliothek. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Seit fast 30 Jahren gibt es in Saarbrücken die Deutsch Japanische Gesellschaft e.V. "1987 hatte sich die Gesellschaft gegründet, um den Saarländern Japan näher zu bringen. Es gab kaum Beziehungen zu dem Land und auch nicht so viele Informationen. Das hat sich geändert, mittlerweile kann man die Sprache auch an der Universität lernen", erzählt Christel Weins, Vorstandsmitglied der Gesellschaft, vor einer Führung durch die Saarbrücker Stadtbibliothek. Die Gesellschaft ist sehr aktiv, gründete einen deutsch-japanischen Chor und organisiert einmal im Jahr eine japanische Filmwoche. So entstand auch die Idee, eine Führung in der Saarbrücker Stadtbibliothek anzubieten, um zu schauen, was sich für Werke japanischer Literatur in den Regalen und der Mediathek der Stadtbibliothek finden lassen.

Die Gruppe, die der Einladung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Saarbrücken gefolgt ist und sich am späten Montagnachmittag der Führung durch die Stadtbibliothek angeschlossen hatte, war bunt gemischt. Neben Vorstandsmitgliedern fanden sich auch einige ältere Mitglieder der Gesellschaft in der Stadtbibliothek ein, aber auch junge Menschen mit Interesse an japanischer Kultur und Sprache . Regina Wolf, Diplom-Bibliothekarin, hatte in der Cafeteria einen Tisch vorbereitet. "Ich habe heute selbst nachgeschaut, was wir an japanischen Medien haben, und war sehr überrascht. Denn aus irgendeinem Grund ist ausgerechnet heute sehr vieles ausgeliehen", sagte sie zu Beginn.

Dann zeigte sie der Gruppe Bücher , die Japan zum Thema haben aus den Bereichen der Landeskunde, Reiseliteratur und Bücher zur Kultur Japans. "Da wird es ganz bunt, denn da gibt es Bücher zu Gärten, Wohnformen, zur Malerei, aber auch Kochbücher", erzählte Regina Wolf weiter. Zur Literatur meinte sie, dass japanische Romane nicht so oft übersetzt würden und dass nicht alles vorgehalten werden kann, was neu herausgebracht wird. Neben dem großen Bereich der Sachbücher gäbe es in der Stadtbibliothek aber noch ein japanisches Thema, das sich größter Beliebtheit erfreut. "Mangas dürfen natürlich nicht fehlen", sagte sie lächelnd. Diese poppigen Bildergeschichten befinden sich sogar in zwei Abteilungen der Bibliothek, sowohl bei den Kinder- und Jugendbüchern, als auch bei der Literatur für Erwachsene. "Denn die Nachfrage nach Mangas ist besonders groß".

Wer Japans Sprache erlernen will, hat in der Stadtbibliothek dagegen nicht die ganz große Auswahl. "Wir haben nur einen Regalboden an Sprachbüchern, und die sind zur Hälfte ausgeliehen", erklärte Regina Wolf bei dem Rundgang. Christel Weins von der Deutsch Japanischen Gesellschaft fasste ganz treffend zusammen: "In der Stadtbibliothek kann man beginnen, Japan kennenzulernen, und an der Universität kann man es vertiefen."

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