Meerjungfrauen tauchen im Dudo-Bad auf

Saarbrücken · Saarbrücker Bäder-Gesellschaft lud Mädchen zum Flossenschwimmen ein – und die kleinen Wassernixen kamen.

 Frieda Hoffmann (vorne links) und Lea Sophie Gelhausen (vorne rechts) üben mit anderen Meerjungfrauen von Trainerin Klaudia Borst (Zweite von links) das Schwimmen mit Flosse. Foto: Thomas Seeber

Frieda Hoffmann (vorne links) und Lea Sophie Gelhausen (vorne rechts) üben mit anderen Meerjungfrauen von Trainerin Klaudia Borst (Zweite von links) das Schwimmen mit Flosse. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Acht echte Meerjungfrauen sind am Sonntagnachmittag im Dudobad gesichtet worden! Was nach "Fake-News" klingt, ist aber die reine Wahrheit. Naja, fast. Acht Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren sind der Einladung der städtischen Bäder-Gesellschaft gefolgt und wollen "sich einmal wie Arielle, die Meerjungfrau" fühlen. Unter dem Motto "Mermaiding, Schwimmen wie eine Meerjungfrau" startete der erste von fünf Kursen in diesem Jahr. "Voraussetzung für diesen Kurs ist, dass die Kinder schon gut schwimmen und auch etwas tauchen können", sagt Gabriele Scharenberg-Fischer, Geschäftsführerin der Stadtwerke Saarbrücken, die den Kurs vom Beckenrand aus beobachtet.

Der erste Kurs war schnell ausgebucht und acht aufgeregte kleine Wassernixen warten nun auf erste Instruktionen. Nach dem Warmschwimmen wird erst einmal das Anziehen der Flossen geübt. Das ist gar nicht so einfach. Da ist zunächst die Monoflosse, die über die Füße kommt. Darüber zieht man einen langen schlauchartigen Stoffschwanz, der eng über beide die Beine bis zur Hüfte hochgezogen wird. Mit farbenfrohem Schuppenmuster ist er von einem langen Fischschwanz nicht zu unterscheiden. Schließlich kann niemand mehr daran zweifeln, dass sich hier waschechte Meerjungfrauen im Wasser tummeln. Die Schwimmlehrer Klaudia Borst und Marco Karl sind ebenfalls im Wasser und geben Tipps, wie die Flossenbewegungen fließend werden und helfen, wo es nicht so recht klappt.

In vielen anderen Städten ist "Mermaiding" bereits ein beliebtes Hobby, eine Trendsportart, die körperliche Betätigung und ein schönes Kostüm miteinander verbinden. "Arme ausstrecken, dann abtauchen und in wellenförmigen Bewegungen hier durch den Ring tauchen." Die erste Übung zeigt schon, dass es einige der abgehenden Nixen schon richtig gut können. Andere brauchen noch Unterstützung.

Rieke Graber (elf Jahre) aus Quierschied-Fischbach hat diese Schwimmform zum ersten Mal im Urlaub in Österreich gesehen und ihre Mutter Anja erfüllte ihr den darauf hin gewachsenen Herzenswunsch nach einer eigenen Flosse zu Weihnachten. Für Lara Sophie Kraatz war es ein Geburtstagswunsch, an diesem Kurs teilzunehmen. "Das ist gar nicht so einfach!" gesteht Rieke nach den ersten Übungen. "Normalerweise ist man gewohnt, die Beine getrennt voneinander zu benutzen. Hier liegen sie eng aneinander."

Die Schwierigkeitsgrade erhöhen sich. Nun sind es schon zwei Ringe, durch die die Mädchen hindurch tauchen sollen, und auch ins tiefe Becken über längere Strecken geht es. Erste Frust-Tränchen trocknen schnell und kurz darauf lachen alle schon wieder.

Am Beckenrand verfolgen Eltern mit Fotoapparaten und Handys das Geschehen. "Am Liebsten würde ich mitmachen", meint Nicole Wiesel. Ihre Tochter Mila hat sich den Kurs vom eigenen Taschengeld finanziert.

"Das Interesse ist groß. Die Anschaffung der Flossen hat sich gelohnt", sagt Gabriele Scharenberg-Fischer von den Stadtwerken. "Wir konnten nicht alle Anmeldungen gleich beim ersten Kurs annehmen, aber es folgen ja noch weitere. Auf die Schnupperkursen aufbauend werden wir dann in den Ferien dreitätige Kurse anbieten, bei dem weitere Übungen und Choreografien eingeübt werden. Bei Interesse werden wir auch Kurse für Erwachsene einrichten und an einem Tag in der Woche eine Bahn nur für Monoflossenschwimmer bereit stellen." Auch Jungs seien natürlich willkommen. Auf die Frage hin, ob das dann Meerjungmänner oder Nixeriche wären, reagiert Scharenberg-Fischer mit einem Lachen. "Ich würde sie eher Wassermänner nennen." Zum Abschluss gibt es für jeden noch Fotos.

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Schnupperkurs-Termine: 19. März, 23. April, 7. Mai, 22. Oktober und 12. November. Die Teilnahmegebühr beträgt 49 Euro, Ferienkurse für Fortgeschrittene kosten 122 Euro. Weitere Informationen unter Tel. (0 68 97) 76 23 64.

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