Maut als Schreck der Spielbank-Gäste

Saarbrücken · Die Saar-Spielbank hat den Bruttospielertrag 2013 auf 32,2 Millionen Euro gesteigert. Insbesondere Gäste aus Frankreich und Luxemburg ließen die Kassen der sieben Casinos klingeln. Unter dem Strich blieb dennoch ein Fehlbetrag.

. Die geplante Einführung der Pkw-Maut auf deutschen Straßen könnte sich negativ in den Kassen der Casinos der Saarland Spielbank GmbH, einer Saartoto-Tochter, auswirken. Darauf verwies Peter Jacoby, der mit Michael Burkert an der Spitze von Saartoto und Spielbank steht, gegenüber unserer Zeitung bei der Vorstellung der Spielbank-Bilanz für das Jahr 2013. Jacoby: "Die Maut liegt völlig daneben!" Weit über 60 Prozent der Spielbank-Besucher im Saarland kämen aus Frankreich und Luxemburg . Die Saar-Spielbanken stünden in einem scharfen Wettbewerb mit Casinos in Luxemburg und Lothringen. Die Maut könne ausländische Besucher abschrecken.

Franzosen und Luxemburger haben 2013 die Kassen der Saar-Spielbanken (310 Mitarbeiter) an den sieben Standorten in Saarbrücken, Perl, Neunkirchen, Homburg, und Saarlouis kräftig klingeln lassen. Der Bruttospielertrag (Umsatz minus ausgezahlte Gewinne) fällt mit 34,2 Millionen Euro um fast 670 000 Euro höher aus als 2012. Mit dieser Steigerung um zwei Prozent liegt die Gesellschaft deutlich über dem Schnitt deutscher Spielbanken (minus 2,4 Prozent).

Jacoby spricht von einer Stabilisierung der Saar-Spielbank, die bereits 2012 ein Plus von vier Prozent erreicht hat. Ursache dafür sei auch der Glücksspielstaatsvertrag, der privaten Spielhallen schärfere Auflagen macht. Von 2007 bis 2011 war die Gechäftsentwicklung noch rückläufig.

Das so genannte "große Spiel" mit Roulette, Black Jack und Poker ging im Saarland 2013 mit einem Spielertrag von zwei Millionen Euro um knapp 130 000 Euro weiter zurück. Mit 32,2 Millionen landeten aber rund 800 000 Euro mehr in den Automatenkassen als im Jahr 2012 .

Rund neun Millionen Euro überwies die Spielbank 2013 an den Finanzminister. Die gesetzlich vorgeschriebene Spielbankabgabe , die bislang bei 42 Prozent des Ertrages lag, wird für 2014 auf 39 Prozent reduziert. Ein Grund dafür: Der Gewinn gewerblicher Spielhallen wird angeblich mit nur 30 Prozent besteuert.

Trotz der Umsatzsteigerung blieb der Saar-Spielbank nach Abzug von Abgabe, Personal- und Fixkosten sowie Investitionen ein Jahresfehlbetrag von 340 000 Euro . 2012 lag der Fehlbetrag, der von Saartoto ausgeglichen wurde, noch bei einer Million Euro . 2014 wollen Jacoby und Burkert wieder schwarze Zahlen schreiben.

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