Marina trifft auf seine alte Liebe

Diefflen · Derby-Zeit in der Fußball-Oberliga: Der FV Diefflen trifft an diesem Samstag auf den 1. FC Saarbrücken II. Für Schlussmann Enver Marina ist es ein Wiedersehen mit seiner alten Liebe. Der 37-Jährige trug sechs Jahre das FCS-Trikot.

 Enver Marina steht beim FV Diefflen seit dem achten Spieltag im Tor. Eigentlich hatte er seine Karriere bereits beendet, nun hängt er doch noch eine Saison dran. Am Samstag will er mit seinem neuen Team unbedingt gegen seinen Ex-Verein FCS gewinnen. Foto: Semmler

Enver Marina steht beim FV Diefflen seit dem achten Spieltag im Tor. Eigentlich hatte er seine Karriere bereits beendet, nun hängt er doch noch eine Saison dran. Am Samstag will er mit seinem neuen Team unbedingt gegen seinen Ex-Verein FCS gewinnen. Foto: Semmler

Foto: Semmler

Schon gestern Morgen war Enver Marina nass geschwitzt. Der Torhüter des Fußball-Oberligisten FV Diefflen legte eine Einheit im Fitness-Studio ein. "Ich bin zwar grundsätzlich fit, aber noch nicht ganz bei hundert Prozent. Deshalb mache ich neben dem Training mit der Mannschaft noch etwas für mich", sagt der Schlussmann in einer kurzen Pause.

Rücktritt vom Rücktritt

An seiner Fitness arbeitet der im Kosovo geborene Torhüter vor allem aus einem Grund: Nach seinem Engagement bei Borussia Neunkirchen in der vergangenen Rückrunde wollte Marina eigentlich nicht mehr spielen und verkündete sein Karriere-Ende. Doch bereits wenige Wochen danach schnürt er wieder die Fußballschuhe. Am 31. August gab Oberliga-Aufsteiger FV Diefflen die Verpflichtung des Routiniers bekannt. Seit diesem letzten Tag der diesjährigen Transferperiode steht der 37-Jährige nun bei den Rot-Weißen im Kasten.

"Team-Manager Thomas Hofer fragte mich, ob ich ihm helfen könnte - denn er suchte noch einen Torwart. Da habe ich ihm zugesagt", erzählt Marina, der im Jahr 1998 vom Kosovo nach Deutschland kam. Hofer und Marina kennen sich aus gemeinsamen Tagen beim damaligen Verbandsligisten FC Kutzhof. Dass er aber tatsächlich in Diefflen im Kasten steht, verdankt der FV auch den finanziellen Problemen beim Regionalligisten SVN Zweibrücken. Dort arbeitete Marina seit Juli eigentlich als Torwart-Trainer. Doch als das Geld in der Westpfalz knapp wurde, einigten sich beide Seiten auf eine Auflösung des Vertrages. Der Weg nach Diefflen war frei.

"Ich werde aber nur noch diese eine Saison spielen. Danach würde ich gerne wieder als Torwart-Trainer in der Regionalliga oder in der 3. Liga arbeiten", verrät Marina. Für dieses Ziel hat er schon die Schulbank gedrückt. Marina ist Inhaber der Trainer-C-Lizenz sowie einer speziellen Lizenz für die Arbeit mit Torhütern. Darüber hinaus betreibt der 37-Jährige eine Torwart-Schule, in der er mit 30 Schlussmänner aus der Jugend und dem Aktiven-Bereich arbeitet.

"Es wird Zeit für einen Dreier"

Wie wichtig ein gutes Torwart-Training ist, erfuhr Marina vor allem in seiner Zeit beim 1. FC Saarbrücken . "Mit Heinz Böhmann hatten wir da einen tollen Lehrmeister. Bei ihm muss ich mich bedanken, er hat mir viel beigebracht", sagt Marina. Beim FCS hatte der Schlussmann auch seine erfolgreichste Zeit. Mit den Blau-Schwarzen stieg er von der Oberliga bis in die 3. Liga auf. "Es hat immer super viel Spaß gemacht in Saarbrücken", erinnert sich Marina gerne zurück.

An diesem Samstag um 16.30 Uhr trifft er nun mit seinem neuen Club auf den 1. FC Saarbrücken II. Da muss die Verbundenheit mit den Blau-Schwarzen für 90 Minuten ruhen. "Es wird Zeit, dass wir endlich einen Dreier holen", sagt Marina. Denn für Diefflen ist es eine richtungsweisende Begegnung. Das Team ist mit sechs Zählern Drittletzter der Tabelle, der FCS II steht mit zwei Punkten mehr nur einen Platz vor den Rot-Weißen.

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