Marienschüler filmen für eine saubere Stadt

Saarbrücken. Beim Hauptdarsteller ist statt eines Kopfes ein riesiges rotes Telefon zu sehen. Marc Schuler aus Gersweiler hat sich die Telefonmaske übergestülpt und präsentiert sich so vor der Saarbrücker Skyline. Später wird Max Lackas, der wie Schuler 17 Jahre alt ist und der jetzt die Digital-Filmkamera hält, die Szene vertonen

Saarbrücken. Beim Hauptdarsteller ist statt eines Kopfes ein riesiges rotes Telefon zu sehen. Marc Schuler aus Gersweiler hat sich die Telefonmaske übergestülpt und präsentiert sich so vor der Saarbrücker Skyline.

Später wird Max Lackas, der wie Schuler 17 Jahre alt ist und der jetzt die Digital-Filmkamera hält, die Szene vertonen.

"Mein Anliegen ist es, Saarbrücken sauberer zu machen", sagt dann das Telefon. Es steht für die "Dreck-weg-Hotline", den heißen Draht zum Zentralen kommunalen Entsorgungsverband (ZKE). Ein sauberes Saarbrücken wünschen sich auch die Bürgerinitiativen aus Malstatt, Burbach und Alt-Saarbrücken, die mit ihren Stadtteilbüros die dreiteilige Werbeserie angeregt haben.

Alle Darsteller und Macher des Streifens besuchen die Oberstufe der Marienschule. "Sie gehören zum Seminar ,Filmstudies'", erklärt Seminarleiterin Eva-Maria Schoenen. 16 Gymnasiasten machen mit.

"Wir wollen die Bürger mit dem Film dazu bringen, die kostenlose Hotline bei Bedarf anzurufen", sagt Hermine Schabbach von der Alt-Saarbrücker Initiative. Um die Folge zu drehen, hätten die Initiativen mit den Stadtteilbüros bewusst auf junge Leute gesetzt.

Und die Marienschüler waren sofort mit Feuereifer bei der Sache. "Einzige Bedingung war, dass es nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, weil die Jugendlichen ja kurz vor dem Abitur stehen", erläutert Schabbach.

Etwa eine Minute soll jeder der drei Spots dauern. Sie sollen sogar im Regionalfernsehen und in den Kinos laufen. Wer sich mit dem Filmen auskennt, weiß, dass hinter jeder Minute Film viel, viel längere Dreharbeiten stehen.

"Etwa eine Stunde Drehzeit steckt in jeder Folge", sagt Lackas. Oder eher etwas mehr, wie die Statistinnen Rebecca Folz, Julia Pietsch und Kerstin Folz berichten: "Am Spielplatz am Theater oder an der Hohenzollernstraße haben wir etwa zwei Stunden gedreht."

Auf dem Spielplatz ist Sängerin Anne Schoenen, Schwester der Seminarleiterin Eva-Maria, mit Söhnchen Frieder in einer Hauptrolle zu sehen: Sie ruft die Hotline an, weil der Spielplatz dreckig ist.

Auf einen Blick

Die Dreck-weg-Hotline des ZKE ist unter Telefon (08 00) 8 88 56 78 kostenfrei zu erreichen. Pro Monat gibt es dort knapp 100 Meldungen. Als Möglichkeit, eigenen Unrat kostenfrei loszuwerden, ist die Hotline nicht gedacht. Auch um dies auszuschließen, suchen die Müllmänner Hinweise auf den Verursacher, etwa Adress-Aufdrucke. al

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