Manuel Diehl ist Ortsvorsteher

Kirrberg · Ohne Gegenstimmen hat der Ortsrat gestern Abend Manuel Diehl zum Ortsvorsteher gewählt. Sein Stellvertreter ist fortan Claus Sonntag, ebenfalls CDU. Für die Arbeit des bisherigen Ortsvorstehers gab es in der Sitzung viele lobende Worte

 Manuel Diehl (Mitte) wurde gestern zum Kirrberger Ortsvorsteher gewählt, ernannt hat ihn und seinen Stellvetreter Claus Sonntag (rechts) der Beigeordnete Rüdiger Schneidewind. Foto: Wolf

Manuel Diehl (Mitte) wurde gestern zum Kirrberger Ortsvorsteher gewählt, ernannt hat ihn und seinen Stellvetreter Claus Sonntag (rechts) der Beigeordnete Rüdiger Schneidewind. Foto: Wolf

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Einstimmig wurde gestern Abend Manuel Diehl von der CDU zum neuen Kirrberger Ortsvorsteher gewählt. Er tritt damit die Nachfolge seines Parteifreundes Stefan Mörsdorf an. Der war nach Querelen mit der Homburger CDU-Stadtverbandsspitze rund um die Listenaufstellung zur Kommunalwahl vorzeitig zurückgetreten (wir berichteten ausführlich). Zum Stellvertreter Diehls wurde ebenfalls einstimmig der Kirrberger CDU-Ortsverbandsvorsitzende Claus Sonntag gewählt.

Homburgs hauptamtlicher Beigeordneter Rüdiger Schneidewind (SPD), der die Ernennung Diehls vollzog, würdigte dessen Vorgänger Stefan Mörsdorf als einen Kommunalpolitiker, der nie das Parteibuch vor sich her getragen habe. "Stefan Mörsdorf hat als Ortsvorsteher keine Partei gekannt, sondern nur Kirrberg. Er hat zudem Hand in Hand mit der Verwaltung gearbeitet und nicht gegen sie." Schneidewinds Attribute für den zurückgetretenen Kirrberger Ortsvorsteher: Engagiert, aufrecht und ehrlich. Der hauptamtliche Beigeordnete würdigte auch die Leistungen, die der Ortsrat unter der Führung von Stefan Mörsdorf in den zurückliegenden Jahren gemeinsam erbracht habe, so die Neugestaltung der Ortsmitte, den Umbau der Kindertagesstätte, das schnelle Internet für Kirrberg "und vieles, vieles mehr. Du hast also rundum", so Schneidewind in Richtung von Mörsdorf, "einen super Job gemacht".

Auch Manuel Diehl, bislang Mörsdorfs Stellvertreter, ließ vor zahlreichen Gästen im Kirrberger Feuerwehrgerätehaus noch einmal die gemeinsame Zeit Revue passieren. Und er machte klar: "Ich bin aus zwei Gründen traurig. Zum einen deswegen, weil Oberbürgermeister Karlheinz Schöner heute Abend aufgrund seiner Erkrankung nicht hier sein kann. Er hat mich vor rund 15 Jahren zur Kommunalpolitik gebracht. Zum anderen, weil wir einen so guten Mann wie Stefan Mörsdorf verlieren."

Mörsdorf selbst, er bleibt bis zum Ende der Legislaturperiode im Ortsrat, betonte die parteiübergreifend gute Zusammenarbeit im Rat, "hier in Kirrberg haben alle an einem Strang gezogen." Davon mag auch die Wahl von Diehls Stellvertreter Claus Sonntag künden: Ihn hatte Martin Lambert von der SPD vorgeschlagen. Auch Lambert betonte den guten, respektvollen Umgang im Rat über Parteigrenzen hinweg.Was würden sie selbst als ihren größten kommunalpolitischen Erfolg werten?

Mörsdorf: Das war mit Sicherheit die Umgestaltung der Kirrberger Ortsmitte. Wir haben nun zentral eine Filiale der Kreissparkasse, eine Apotheke, eine Arztpraxis und einen Physiotherapeuten in einem Gebäude mitten im Ort. Zusammen mit Oberbürgermeister Karlheinz Schöner ist uns hier ein echtes Stück Zukunftssicherung für den Stadtteil gelungen. Nicht weniger wichtig: Die Kirrberger Grundschule konnte, wenn auch nur als Teil der Grundschule Sonnenfeld, erhalten bleiben. Andernorts ist das nicht gelungen.

Und wo liegt der größte Misserfolg ihrer fast zehnjährigen Amtszeit?

Mörsdorf: Es ist uns nicht geglückt, das Neubaugebiet "Südlich der Schlehhecke" zu verwirklichen. Das liegt nun auf Eis. Und das bedeutet, dass uns die Landesplanung kein weiteres Neubaugebiet in Kirrberg zugestehen wird, solange dieser Bereich in der Ortsmitte nicht bebaut ist. Das würde ich als größten Misserfolg meiner Amtszeit werten.

Bereuen Sie zwischenzeitlich Ihren Entschluss, nach Unstimmigkeiten mit dem Homburger CDU-Stadtverband rund um die Listenaufstellung zur Kommunalwahl vorzeitig das Amt des Kirrberger Ortsvorstehers niedergelegt zu haben?

Mörsdorf: Nein, eigentlich nicht. Ich wollte ein Zeichen setzen, dass man so mit verdienten Leuten nicht umgehen kann, wie es seitens der Homburger CDU geschehen ist. Aber letztlich ist jetzt nur das passiert, was sowieso mit dem Ende der Legislaturperiode geplant war. Und mit Manuel Diehl, der schon über große kommunalpolitische Erfahrung verfügt, habe ich einen hervorragenden Nachfolger. Über alle weiteren kommunalpolitische Entwicklung wird dann der Wähler Ende Mai entscheiden.

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