Mann vergewaltigt Freundin und wird zu Haftstrafe verurteilt

Saarbrücken · Die junge Frau freute sich auf ein schönes Wochenende mit ihrem Freund. Aber sie wurde von ihm geschlagen, vergewaltigt und erniedrigt. Und ein Bekannter des Freundes machte mit. Jetzt standen beide Männer vor Gericht.

Wegen Vergewaltigung , Körperverletzung und Nötigung hat das Landgericht einen 28-jährigen Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte gemeinsam mit seiner Freundin (18) in der Wohnung eines Bekannten übernachtet. Dort setzte der Mann seine sexuellen Fantasien mit Gewalt durch. Sein Bekannter (46) machte teilweise mit. Der Wohnungsinhaber wurde deshalb zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Beide Angeklagten standen zur Tatzeit unter Alkohol- sowie Medikamenteneinfluss und hatten sich auf Erinnerungslücken berufen

Die Schülerin hatte ihren späteren Freund in München kennen gelernt. Ende März 2012 kam sie mit dem Zug zu Besuch ins Saarland. Ihr Freund holte sie am Bahnhof ab, beide tranken Alkohol und fuhren zur Wohnung des Bekannten in Völklingen. Dort ging die Party weiter. Ein Nachbar kam zufällig dazu. Er berichtete von der sexuell aufgeheizten Stimmung rund um das angetrunkene Mädchen . Als er wieder ging, habe er deshalb zu den Männern gesagt: "Macht nur keinen Mist. Das Mädchen ist noch minderjährig." Aber der Wohnungsinhaber habe geantwortet: Sie sei schon 18 Jahre alt. Und der Freund des Mädchens habe gemeint: Er werde in der Nacht heftigen, wilden Sex haben.

Die Betroffene berichtete dazu, dass ihr Freund bestimmte sexuelle Praktiken gefordert habe. Aber sie habe abgelehnt. Da sei er massiv geworden. Sie habe sich gewehrt und geschrien. Dann sei sie festgehalten, geknebelt, gefesselt und vom Freund vergewaltigt worden. Auch den Wohnungsinhaber habe sie befriedigen müssen. Anschließend habe sie ins Bad kriechen müssen und aus der Toilette trinken sollen.

Tags darauf brachte ihr Freund sie zum Zug nach Bayern. Unterwegs hatte die 18-Jährige Glück im Unglück. Sie hatte keine Fahrkarte. Also wurde sie in Neustadt aus dem Zug geworfen. Sie wusste nicht, wo sie war, und wollte heim. Deshalb fragte sie einen Bundespolizisten, der gerade eine Zigarettenpause machte. Der erfahrene Beamte wurde stutzig: "Ich sehe oft junge Leute, die durch den Wind sind", meinte er. Aber er habe noch niemanden gesehen, der so fertig wirkte wie dieses Mädchen . Zudem habe es eine Schwellung am Auge gehabt. Also habe er gefragt: "Hat Dich jemand geschlagen?" Darauf sei die Schülerin zusammengeklappt: "Ich bin vergewaltigt worden." Der Polizist brachte sie in Sicherheit und sorgte für Hilfe.

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