Manches Werk ist sogar durchs Feuer gegangen

Saarbrücken · Das Wetter spielte mit, viele Aussteller zeigten ganz unterschiedlich originelle Sachen, und die Saarbrücker nutzten die Gelegenheit gern für einen entspannten Sonntagnachmittag am Staden.

 Kunst im Grünen: Auch Claudia Wilhelm aus Neunkirchen/Nahe (rechts auf dem Campingstuhl) öffnete ihre Bilderwerkstatt. Foto: Karger

Kunst im Grünen: Auch Claudia Wilhelm aus Neunkirchen/Nahe (rechts auf dem Campingstuhl) öffnete ihre Bilderwerkstatt. Foto: Karger

Foto: Karger

Kunst oder Kunsthandwerk - "Hauptsache Unikat" sagen Ivo Sonntag und Philipp Ulbrich. Zum vierten Mal haben die beiden die Veranstaltung "Kunst am Staden" organisiert, die am Sonntag viele Besucher anlockte. Baumblüte, Bratwurstgeruch, golden funkelndes Bier aus der Ulanenschenke und Kinderlachen vom Spielplatz - alles da für einen gelungenen Sonntagnachmittag.

Etwa 50 Aussteller haben ihre Stände aufgebaut und trotzen plötzlichen Windböen. Am Boden ausgebreitet hat die Kunststudentin Julia E. Wagner Abbildungen ihrer Objekte, mitten auf der Wiese sitzen Claudia Wilhelm und Mann, die von der Nahe Bilder und Holzskulpturen mitgebracht haben. "Schönes mit der Nadel" oder "Perlenkram" oder schlicht "Meine Art - Schönes aus der Biosphäre" nennt sich das vielfältige Angebot.

Da gibt es mandarinengroße Geburtstagstorten aus Filz, kunstvoll gestaltete Seifenschalen aus Keramik, Gemälde, Skulpturen, Schmuck aus altem Besteck, veredelte Kugelschreiber, lederne Tabaksbeutel, Äste, die zu Engeln geworden sind, fantasievolle Kleidung und übergroß den "Saarbrücker Barockschuh", eine Schöpfung von Petra E. Thoss. Dem "Upcycling" verschrieben hat sich Uwe Peters, der in Kleinblittersdorf aus Feuerwehrschläuchen Taschen näht. Als gelernter Schuhmacher kann er nähen, als Feuerwehrmann sitzt er an der Quelle. "Burnt Goods", Dinge, die durchs Feuer gegangen sind, auch Uniformen, bekommen so ein neues und hoffentlich gefahrloseres Leben. Im Doppel und mit Acrylfarben malen die "Painting Twins" Elvira Bertram und Ute Weigel.

Ein paar Meter weiter weht ein farbenfroher Quilt vom Ständer. Zum ersten Mal bei "Kunst am Staden" ist Astrid Köhler aus der Bad Kreuznacher Gegend mit unter anderem Gedenksteinen für verstorbene Haustiere, es sei eine "entspannte Veranstaltung", war ihr gesagt worden. Das saarländisch Entspannte hat Anziehungskraft.

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