Mal nervt der Stau, mal stört der Dreck

Saarbrücken. In nicht mal drei Wochen ist OB-Wahl. Was erwarten die Saarbrücker davon? Und wie sehen sie ihre Stadt? Wir erfuhren: Vielen ist Saarbrücken zu dreckig. Andere nervt die Parkplatzsuche. Wiederum andere fordern, Großprojekte nur dann zu verwirklichen, wenn Geld dafür da ist. Hinzu kommen Wünsche für den eigenen Wohnort. Zum Beispiel von Jürgen Fey: "In St

Saarbrücken. In nicht mal drei Wochen ist OB-Wahl. Was erwarten die Saarbrücker davon? Und wie sehen sie ihre Stadt?Wir erfuhren: Vielen ist Saarbrücken zu dreckig. Andere nervt die Parkplatzsuche. Wiederum andere fordern, Großprojekte nur dann zu verwirklichen, wenn Geld dafür da ist.

Hinzu kommen Wünsche für den eigenen Wohnort. Zum Beispiel von Jürgen Fey: "In St. Arnual wird viel zu wenig gemacht. Schaut euch nur unseren Marktplatz an. Seit 20 Jahren wird diskutiert, und nichts passiert."

Zu wenig passiert nach Ansicht des St. Arnualers Jean-Noël Verstraete gegen Schmuddelecken in der Stadt: "Saarbrücken ist nicht sauber genug. An vielen Stellen liegt Dreck. Hübscher Blumenschmuck fehlt auch. Die Politiker sollten sich ein Beispiel an Saargemünd nehmen." Susan Knopfe aus Saarbrücken ergänzt, wie Verstraete, ihre Mängelliste um einen Tipp: "Die Parksituation ist unzumutbar. Auch sollte man die Innenstadt hübscher gestalten. Die Geschäfte in der Bahnhofstraße sollten ihre Waren wieder draußen präsentieren dürfen. Das schafft Flair."

Ähnlich sieht das Susanne Betzer: "Mir ist die Innenstadt zu dreckig. Es müsste öfter sauber gemacht werden. Hübsche Dekorationen mit Blumen fehlen komplett. Man sollte alles freundlicher gestalten."

Jutta Decker aus Saarbrücken lehnt wegen der hohen Schulden Großvorhaben wie die neue Stadtmitte ab. "Man sollte für irgendwelche Projekte in Saarbrücken nur das Geld ausgeben, das man auch hat. Anders klappt es bei Privatleuten auch nicht. Ohne Geld kann ich keine großen Sprünge machen."

Angelika Klotzer aus Saarbrücken will, dass die Stadt mehr in ihre jüngsten Bewohner investiert: "Wir brauchen mehr Kita-Plätze. Es kann nicht sein, dass eine Frau sich schon im dritten Monat einen riesen Stress wegen eines Kita-Platzes machen muss. Am Ende haben gut ausgebildete Frauen keinen Platz für ihr Kind und können nicht mehr arbeiten gehen."

Dagegen ärgert Angelika Klusch sich über Stress auf den Straßen: "Die Verkehrssituation muss deutlich besser werden. Ich kam vor zwei Jahren nach Saarbrücken und drehte vor lauter Staus und Einbahnstraßen fast durch." Michael Dietsch aus Saarbrücken sieht Stadt und Land bei ihren Investitionen auf einem Irrweg: "Wir bauen einen Yachthafen für Millionen und eine Stadtmitte am Fluss für hunderte Millionen. Auf der anderen Seite werden Schwimmbäder geschlossen, und ein Lehrer muss eine Klasse mit 40 Kindern unterrichten. Ist das normal?"

Vor dem Sparen an der falschen Stelle warnt Manfred Keller aus Saarbrücken. "Die Schwimmbäder müssen geöffnet bleiben. Es wäre ein Witz, wenn das Schwarzenbergbad geschlossen würde. Zudem will man immer mehr Hallen schließen, in denen Vereine Sport treiben. Wo kämen wir denn da hin?" Jürgen Becker aus Saarbrücken will ein neues Denken im Rathaus: "Saarbrücken ist ein Unternehmen. Der oder die Oberbürgermeisterin muss dafür sorgen, dass es wieder aufwärts geht. Klare Strukturen und Ergebnisse müssen zu erkennen sein." Patrick Toscani aus der Landeshauptstadt Saarbrücken will Taten gegen Verkehrslärm sehen: "Die Geräuschkulisse von der Stadtautobahn ist eine Katastrophe. Und sie macht das Stadtbild kaputt. Man sollte an der Saar entspannen können ohne lästige Autobahn im Hintergrund."

Ralf Decker fragt sich: "Wie kann es sein, dass ein Mann, der für seinen Lohn hart arbeitet, nicht mal 50 Euro übrig hat, um mit seiner Familie etwas zu unternehmen? So etwas dürfte bei uns nicht mehr passieren."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort